Holsten: Wir müssen unsere Kinder besser schützen
Hannover. „Die Zahlen im Bereich von sexuellem Missbrauch, Gewaltanwendungen und Vernachlässigungen steigen in Niedersachsen massiv an. Zur Aufdeckung dieser Missbrauchsfälle bräuchten Kinder und Jugendliche ein aufmerksames Umfeld, das im Zweifel handeln kann und nicht durch gesetzliche Regelungen daran gehindert ist“, sagt CDU-Sozialausschussmitglied Eike Holsten.
„Mit unserem Änderungsentwurf zum Kammergesetz Heilberufe ermöglichen wir es Ärzten, mit Kollegen Kontakt aufzunehmen, wenn sie einen Missbrauchsfall bei einem Kind erahnen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund wichtig, dass Eltern von Missbrauchsopfern vielfach den Arzt wechseln, um nicht ertappt zu werden. Bisher verhindert die ärztliche Schweigepflicht vielfach, dass Ärzte einen Anfangsverdacht mit anderen Ärztekollegen besprechen,“ so Holsten weiter.
In der Frage der Abwägung von Datenschutz und ärztlicher Schweigepflicht auf der einen und dem Kindeswohl auf der anderen Seite, ist die Unionsfraktion völlig klar sortiert. “Datenschutz darf kein Täterschutz sein“, bringt Eike Holsten es auf den Punkt.
Zwar ist diese Gesetzesänderung nur ein Baustein für besseren Kinderschutz, aber schon das Schließen einer kleinen Gesetzeslücke kann für die betroffenen Kinder einen großen Unterschied machen, ist Holsten überzeugt.
Darüber hinaus fordert die CDU-Fraktion ein Landeskinderschutzgesetz, mit dem die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Kindesmissbrauch von der Jugendhilfe, über Polizei und die Schulen, bis hin zur Ärzteschaft verbessert wird.