Kinderschutz neu denken – Sicherheit der Kleinsten an erste Stelle setzen

Hannover. „Kinderschutz ist keine Option, sondern eine Pflicht. Wir müssen alles daransetzen, dass Kinder in Niedersachsen sicher aufwachsen können – zu Hause, in Schulen, in Vereinen und im Netz“, erklärt der sozialpolitische Sprecher Eike Holsten. „Darum fordern wir klare Standards, mehr Ressourcen und ein enges Miteinander aller beteiligten Stellen.“

Holsten verweist auf steigende Fallzahlen von Kindesmissbrauch und eine Dunkelziffer von bis zu 90 Prozent. Bestehende Strukturen wie Kinderschutzzentren und Beratungsstellen leisten wertvolle Arbeit, stoßen aber an Grenzen. „Wir brauchen flächendeckend starke Netzwerke und verbindliche Regeln für den Austausch zwischen Jugendämtern, Polizei, Schulen und Medizin. Nur wenn Informationen schnell und sicher fließen, können Kinder wirksam geschützt werden“, so Holsten.

Konkret geht es dabei um den Ausbau der Kinderschutz-Zentren, ein verbindliches Schutzkonzept an allen Schulen, die Stärkung der Frühen Hilfen und den Aufbau eines Childhood-Hauses. Auch Polizei und Justiz sollen mit moderner Technik wie Künstlicher Intelligenz unterstützt werden, um Missbrauchsfälle schneller aufzuklären. „Wir müssen unsere Ermittlungsbehörden so ausstatten, dass Täter keine Chance haben – weder im realen Leben noch im digitalen Raum“, betont Holsten.

Darüber hinaus soll Kinderschutz in Ausbildung und Weiterbildung aller relevanten Berufsgruppen verankert und Präventionsangebote sichtbar ausgebaut werden. „Kinderschutz darf nicht vom Engagement Einzelner abhängen. Er muss strukturell gesichert, verbindlich umgesetzt und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens fest verankert sein“, fordert Holsten. „Nur so schaffen wir ein wirklich sicheres Niedersachsen für unsere Kinder.“

veröffentlicht am 11.09.2025