Geburtshilfe in Niedersachsen muss endlich Priorität bekommen

Hannover. „Die Geburtshilfe in Niedersachsen muss endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die ihrer gesundheitspolitischen Bedeutung angemessen ist“, fordert die Landtagsabgeordnete und Sozialpolitikerin Laura Hopmann. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Eike Holsten ergänzt: „In Niedersachsen fehlt es bislang an wirksamen Maßnahmen und Förderungen, die der Geburtshilfe in der Fläche, auf dem Land spürbar zugutekommen.“

Die CDU-Fraktion hatte am gestrigen Tag unter dem Titel „Was braucht die Geburtshilfe in Niedersachsen?“ zu einem geburtshilflichen Dialog ins Leineschloss eingeladen, um Perspektiven und Vorschläge mit in der Geburtshilfe tätigen Menschen, Elternvertreterinnen, Kostenträgern und Hebammen zu diskutieren. Dabei wurde nochmals deutlich: Die Situation ist vielerorts vor dem Hintergrund aus dem Ruder gelaufener Betriebskosten der Krankenhäuser und dem neuen Hebammenhilfevertrag äußerst angespannt. Die Herausforderungen, die schon 2021 im Bericht der Enquete-Kommission des Niedersächsischen Landtages zur „Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung in Niedersachsen“ benannt wurden, seien immer noch aktuell und ungelöst.

Auch das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz auf Bundesebene stünde als Unsicherheitsfaktor noch zusätzlich in Aussicht. Der am gleichen Tag im Sozialausschuss des Landtages vorgestellte Haushaltsplanentwurf von Gesundheitsminister Philippi sehe im Kontrast dazu keinerlei Initiativen zur Sicherung der Geburtshilfestandorte in der Fläche oder zur qualitativen Verbesserung des Versorgungsnetzes für Schwangere, werdende Eltern oder frisch gebackene Familien vor.

Hopmann betont: „Dabei ist die Geburt für die langfristige Gesundheit von Mutter und Kind sowie für das gesamte Gelingen des ‚Ökosystem Familie‘ entscheidend. Minister Philippi muss angesichts drohender Kreißsaalschließungen endlich handeln, statt zu beobachten und auf andere zu verweisen. Vor allem braucht es eine klare Wertschätzung – Hebammen leisten tagtäglich systemrelevante Arbeit für unsere Gesellschaft. Wir werden uns mit voller Kraft dafür einsetzen, dass auch das Land seinen Beitrag dafür leistet, dass Frauen hier sicher, selbstbestimmt und gut begleitet ihre Kinder zur Welt bringen können.“ Holsten ergänzt abschließend: „Wir danken allen in der Geburtshilfe tätigen Menschen sehr herzlich für ihre tägliche Arbeit und die wertvollen Impulse und Einblicke für unsere weitere Arbeit.“

veröffentlicht am 19.09.2025