Angermann: Weidetierhalter in Niedersachsen leiden unter Rückkehr des Wolfs
Hannover. Der CDU-Landtagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann fordert Umweltminister Wenzel auf, die Sorgen der Weidetierhalter im Zusammenhang mit der Rückkehr des Wolfs endlich erst zu nehmen. „Die Landesregierung nimmt das Aussterben der Berufsschäferei in Niedersachsen als Kollateralschaden der Wiederansiedelung des Wolfs billigend in Kauf“, kritisiert Angermann. Die Vertreter der Schäfer haben im Rahmen der heutigen Anhörung zum Thema Wolf im Landwirtschaftsausschuss einen dramatischen Appell an die Landesregierung gerichtet. Angermann: „Niedersachsens Schäfer sehen ihre wirtschaftliche Existenz durch die Rückkehr des Wolfs massiv bedroht. Die Landesregierung muss endlich dafür sorgen, dass sie im Fall eines Wolfsrisses, aber auch bei präventiven Maßnahmen schnell und unbürokratisch unterstützt werden.“
Unverständnis äußerte Angermann für die passive Haltung von Landwirtschaftsminister Meyer. „Der Agrarminister, der sonst bei jeder Gelegenheit den vermeintlichen Kämpfer für kleine landwirtschaftliche Betriebe mimt, ist in dieser Debatte völlig abgetaucht“, so der CDU-Abgeordnete. „Angesichts der Leistungen, die die Schafe in puncto Landschafts- und Deichpflege erbringen, müsste es Meyer eigentlich ein großes Anliegen sein, die Weidetierhaltung in Niedersachsen zu erhalten.“
Mit Blick auf den jüngsten Wolfsübergriff vom vergangenen Samstag, der vermutlich erneut der bereits mehrfach auffällig gewordenen Goldenstedter Wölfin zugerechnet werden muss, fordert Angermann entschlossene Maßnahmen der Landesregierung: „Der Riss ereignete sich nur wenige Meter von einem Wohnhaus entfernt – zudem hat das Tier einen 1,40 Meter hohen Zaun überwunden. Die Wölfin zeigt offenkundig keinerlei Scheu mehr und ist damit eine Gefahr für den Menschen. Die Entnahme des Tiers ist damit unumgänglich geworden.“