Winkelmann: Bleifreie Jagd im Landeswald birgt unkalkulierbare Risiken – Meyer muss politische Verantwortung übernehmen

Hannover. Der jagdpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Lutz Winkelmann, kritisiert die heute von Landwirtschaftsminister Meyer verkündete Umstellung auf bleifreie Munition in den niedersächsischen Landesforsten. „Was der Minister als großen Fortschritt ankündigt, bei dem Niedersachsen angeblich eine Vorreiterrolle einnimmt, wurde in anderen Bundesländern längst umgesetzt“, sagte Winkelmann. So sei in den brandenburgischen Landesforsten bereits 2005 das Schießen mit bleihaltiger Munition verboten worden. „Dort wurde das Verbot jedoch gerade einmal drei Jahre später aufgrund massiver Sicherheitsbedenken wieder zurückgenommen.“ Grund sei das unkalkulierbare Abprallverhalten der bleifreien Geschosse. „Die bleifreie Munition ist wesentlich härter und verformt sich nicht. Daher prallen die Geschosse oft mit hoher Geschwindigkeit in unberechenbarem Winkel ab“, erklärte der CDU-Jagdexperte. „Solange verlässliche Daten fehlen und keine Normen für bleifreie Munition existieren betreiben wir in den Landesforsten einen offenen Feldversuch. Wenn der Minister an seinem Vorhaben festhält, muss er die politische Verantwortung für die Jagd mit bleifreier Munition und die möglichen Konsequenzen übernehmen.“

Auch die Effektivität alternativer Munition sei bislang nicht zufriedenstellend. „Die bleifreien Geschosse führen oft nicht unmittelbar zum Tod der Tiere. Häufig legen sie, nachdem sie getroffen wurden, signifikante Fluchtdistanzen zurück, bevor sie schließlich verenden“, so Winkelmann. „Ein tierschutzgerechtes Töten ist damit nicht gewährleistet.“ Das belege auch eine Feldstudie des Bundesverbands Deutscher Berufsjäger vom März dieses Jahres. „Grundsätzlich ist die Reduktion des Bleieinsatzes in der Jagd ein wichtiges Ziel. Solange es keine risikoarmen Alternativen gibt, halten wir diesen Schritt jedoch für verfrüht.“

veröffentlicht am 21.05.2013