Böhlke: Weiterentwicklung der Gesundheitsregionen geht zu Lasten der Ansiedlungsförderung für Landärzte
Hannover. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Norbert Böhlke, hat sich im Rahmen der heutigen Plenardebatte gegen die Kürzung der Ansiedlungsförderung für Landärzte ausgesprochen. „Das Modell hat sich in der Vergangenheit bewährt – bislang konnten damit mehr als 60 dringend benötigte Praxisgründungen im ländlichen Raum unterstützt werden“, sagte Böhlke. „Wir müssen sicherstellen, dass auch in der Fläche eine zuverlässige medizinische Versorgung gewährleistet ist. Die Kürzung der Ansiedlungsförderung ist das völlig falsche Signal.“ Künftig will die rot-grüne Landesregierung Praxisgründungen in unterversorgten Gebieten nur noch mit 400.000 Euro fördern – bislang hatte das Land jährlich eine Million Euro bereitgestellt. Die übrigen 600.000 Euro sollen als Zuschüsse für die Weiterentwicklung der Gesundheitsregionen an die Kommunen fließen. „Hier wird ein Erfolgsmodell gegen das andere ausgespielt“, kritisierte Böhlke.
Zwar sei es begrüßenswert, dass das von der CDU-geführten Landesregierung initiierte Projekt der Gesundheitsregionen von SPD und Grünen weiterentwickelt und ausgebaut werde. „Dass dafür bei einem anderen Projekt zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung auf dem Land so drastisch gekürzt wird, ist jedoch absurd und kontraproduktiv“, so der CDU-Gesundheitsexperte. Die Gesundheitsregionen wurden 2010 als Pilotprojekt in den Landkreisen Emsland, Heidekreis und Wolfenbüttel gestartet. Ziel war es, einen übergreifenden Ansatz bei der ärztlichen Versorgung in ländlichen Raum zu erproben, unter anderem mit Kooperationen zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern.