Dammann-Tamke: Preiskampf bei Eiern schadet regionaler Produktion – Landwirtschaftsminister muss sich schützend vor die Branche stellen

Hannover. Mit wachsender Sorge beobachtet der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Helmut Dammann-Tamke, die starken Preissenkungen für Eier bei großen deutschen Discounter-Ketten. „Die Preise für Eier aus Bodenhaltung und Öko-Eier sind im Keller. Die bisher geltende Prämisse gute Preise für gute Lebensmittel wird zur Worthülse.“ Demnach sind die Verbraucherpreise (innerhalb einer Woche) bei einer Handelskette um rund 23 Prozent für Eier aus Bodenhaltung und um knapp 10 Prozent für Eier aus ökologischer Haltung gesenkt worden. „Die angekündigte Preissenkung eines großen Einzelhandelsdiscounters wird dazu führen, dass auch viele andere Anbieter und Direktvermarkter nachziehen müssen“, so Dammann-Tamke. „Mit Slogans wie ‚Dauerhaft reduziert‘ wird hier eine ganze Branche unter Druck gesetzt.“ Es sei nicht hinnehmbar, dass ohne Not der Preiskampf um ein Grundnahrungsmittel ausgerufen werde.

„Die Eierproduzenten haben mit der Umsetzung des Käfighaltungsverbots ihren Teil der Abmachung eingehalten. Die nächste Herausforderung für die Betriebe wird der im Tierschutzplan vereinbarte Ausstieg aus dem Schnäbelkupieren sein“, so der CDU-Agrarexperte. Die gleichzeitig fallenden Preise würden vor allem die kleinen Betriebe in Existenznöte bringen. „In der Vergangenheit hat sich der Landwirtschaftsminister oft genug kritisch zu Produktionsmethoden geäußert, die vor allem aufgrund des hohen wirtschaftlichen Drucks angewendet werden. Deshalb erwarte ich, dass er sich in dieser Situation schützend vor die heimischen Erzeuger stellt und deutlich macht, dass dieses einseitig ausgerufene Preisdiktat vor allem der regionalen Produktion schadet“, forderte Dammann-Tamke. Mit einem deutschlandweiten Selbstversorgungsgrad von gerade mal  70 Prozent seien Eier im Grunde ein knappes Gut.

Diese Entwicklung zeige, wie international verwoben die Lebensmittelmärkte inzwischen seien. Dammann-Tamke: „Dieser Herausforderung muss sich Niedersachsen stellen, dass sollte auch der Landwirtschaftsminister endlich einsehen.“

 

veröffentlicht am 14.01.2014