Calderone: Realismus statt Schaufensterpolitik – Tierschutzplan praxistauglich umsetzen

Hannover. Der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Calderone übt Kritik an der geplanten Umsetzung des Tierschutzplanes der Landesregierung. „Der Minister betreibt Schaufensterpolitik, wenn er glaubt, dass er alle Probleme beim Tierschutz mit einer großen Maßnahme lösen kann“, so Calderone.

Eine Studie des Landwirtschaftsministeriums in Nordrhein-Westfalen habe bereits nachgewiesen, dass es keine Patentlösung für Probleme in der Tierzucht, wie das Kupieren von Schweinschwänzen oder das Schnabelschneiden bei Hühnern gebe. „Laut der Studie hatten beispielsweise 65 Prozent der Schweine, die nicht kupiert wurden, bereits zum Ende der Aufzuchtphase ihren Ringelschwanz durch Kannibalismus verloren“, betont Calderone. Eine Prämie für unversehrte und gesunde Schweineschwänze, wie sie Minister Meyer plant, gehe deshalb an den Zielen des Tierschutzes vorbei, so Calderone weiter.

„Guter Tierschutz kann nur im Dialog mit den Landwirten und Verbänden gelingen. Es müssen gemeinsam Vorschläge erarbeitet werden, die wissenschaftlich fundiert und für alle Züchter umsetzbar sind“, fordert Calderone. Es sei ein Anliegen jedes Tierzüchters, dass es den Tieren in seinem Stall gut gehe.

Calderone stellte fest: „Eine flächendeckende Beendigung des Schwänzekupierens und des Schnabelkürzens kann erst dann umgesetzt werden, wenn ein Praxistest zeigt, dass dieser Weg nicht zu zusätzlichem Tierleid führt, weil die Tiere in Kannibalismus verfallen oder in verdunkelten Ställen ruhig gestellt werden müssen.“

veröffentlicht am 26.09.2014