Angermann: „Richtlinie Wolf“ kommt zu spät und geht nicht weit genug – Land muss schnelle und unbürokratische Hilfe für Nutztierhalter gewährleisten

Hannover. Der Celler CDU-Landtagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann begrüßt die heute vom Umweltministerium veröffentlichte „Richtlinie Wolf“ – bezeichnet sie jedoch zugleich als nicht ausreichend. „Die neue Richtlinie kommt viel zu spät und geht nicht weit genug“, sagt Angermann. So dauere es bisher viel zu lange, bis von Wolfsrissen betroffene Viehhalter Entschädigungen durch das Land erhalten würden. „Was wir dringend brauchen, ist eine Umkehr der Beweislast – so wie es sie in Thüringen und Sachsen bereits gibt – damit das Geld schnell und unbürokratisch an die betroffenen Tierhalter fließen kann“, so Angermann. Auch die Haushaltsmittel für Entschädigungsleistungen müssten deutlich aufgestockt werden – bislang habe Rot-Grün gerade einmal 100.000 Euro eingeplant. Angermann: „Das reicht bei Weitem nicht aus. Zum Vergleich: Die CDU-Fraktion hat in ihrem Haushaltsentwurf 250.000 Euro für diesen Zweck eingestellt.“

Zudem lasse die neue Richtlinie mögliche Folgeschäden, die durch einen Wolfs-Angriff entstehen könnten, völlig außer Acht. „Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir die Viehhalter bei der Regulierung wirtschaftlicher Schäden unterstützen können, die ihre Tiere bei einer durch einen Wolfs-Angriff ausgelösten Flucht verursachen – zum Beispiel bei Unfällen mit Pkws“, betont Angermann. Besonders schwierig sei die Situation der Deichschäfer. „Auf dem Deich sind die gängigen Präventionsmaßnahmen nicht umsetzbar. Die Schäfer werden mit diesem Problem von der Landesregierung allein gelassen“, kritisiert der CDU-Angeordnete.

Angesichts der rund 50 Wölfe in Niedersachsen, die bislang knapp 180 Weidetiere gerissen haben sollen, seien die Sorgen der Tierhalter verständlich. „Um die Akzeptanz für den Wolf dauerhaft zu gewährleisten, brauchen wir einen fairen Interessenausgleich.“

veröffentlicht am 26.11.2014