Jasper: Experten unterstützen CDU-Forderung zum Erhalt des nifbe – Rot-Grün darf Vorreiterrolle Niedersachsens bei frühkindlicher Bildung nicht verspielen / CDU beantragt Sondersitzung des Wissenschaftsausschusses
Hannover. Führende Experten der frühkindlichen Bildung unterstützen die CDU-Forderungen zum Erhalt und zur zielgerichteten Weiterentwicklung des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) in Osnabrück. Das ist das Ergebnis der heutigen Anhörung zum CDU-Antrag „Vorreiterrolle des nifbe stärken!“ (Drs. 17/3192) im Wissenschaftsausschuss des Landtags. „Die von Wissenschaftsministerin Heinen-Kljajic angestrebte Zerschlagung des nifbe wäre ein herber Rückschlag für die frühkindliche Bildung in Niedersachsen. Die einzigartige Verbindung von Theorie und Praxis und der Transfer der Forschungsergebnisse in alle Regionen des Landes dienen der Fortentwicklung der Arbeit in unseren Kitas“, sagt der Osnabrücker CDU-Landtagsabgeordnete Burkhard Jasper. CDU-Fraktionsvize Jörg Hillmer ergänzt: „Die CDU hat eine Sondersitzung des Wissenschaftsausschusses innerhalb der kommenden zwei Wochen beantragt. Das nifbe-Personal benötigt Sicherheit, schließlich laufen die Verträge zum 1. Januar 2016 aus. Über die Beschäftigung der nifbe-Mitarbeiter können wir nicht erst im Herbst beraten, wie es die Ministerin offenbar plant.“
Jasper weiter: „Die Ministerin sollte sich den Argumenten der Wissenschaftlichen Kommission und anderer Experten beugen. Das nifbe ist auf seinem Gebiet deutschlandweit führend – angesichts großer Herausforderungen wie zum Beispiel Inklusion und Integration darf Rot-Grün diese Vorreiterrolle nicht leichtfertig verspielen. Vor diesem Hintergrund verbieten sich auch Etatkürzungen“, sagt Jasper. Die CDU-Fraktion fordert in ihrem Antrag, den Grundgedanken der Verbindung von Forschung und Praxis in der frühkindlichen Bildung nicht zu schwächen, die enge Anbindung der Forschung des nifbe an die Universität Osnabrück und die Präsenz des nifbe innerhalb Niedersachsens durch die Regionalstellen zu erhalten, damit der Transfer in die Kindertagesstätten überall im Land zeitnah erfolgen kann.
In der Anhörung erklärte Dieter Wuttig als Vertreter der regionalen Netzwerke: „Die DNA des nifbe ist das Zusammenwirken von Forschung und Praxis und muss als solche erhalten bleiben.“ Dr. Jürgen Walter, Vorsitzender des Niedersächsischen Bundes für Erwachsenenbildung e.V., bezeichnete das nifbe als „eine der wichtigsten Einrichtungen Niedersachsens in der frühkindlichen Bildung. Das Institut hat es geschafft, flächendeckend einzelne Einrichtungen der frühkindlichen Bildung zu vernetzen“. Die Direktorin des nifbe, Prof. Dr. Renate Zimmer, hob hervor, dank der bisherigen Struktur sei es dem nifbe möglich, Sprachkurse für Kleinkinder und ihre Mütter in Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtungen anzubieten.
In schriftlichen Stellungnahmen warnen führende Wissenschaftler vor einer Zerschlagung des nifbe. So betonte der renommierte Pädagoge Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis, das nifbe zeichne das Konzept der Regionalnetzwerke, die Konzeptualisierung des Transfers und die hohe Qualität der Qualifizierungsmaßnahmen aus, „immer in enger Verbindung mit Forschung und fachlichem Diskurs“.