Thümler: Ahnungslosigkeit des Ministerpräsidenten schadet VW in der Krise
Hannover. Mit Blick auf die aktuelle „dpa“-Berichterstattung, wonach die Ermittler der US-Kanzlei Jones Day bei der Suche nach den Verantwortlichen des VW-Abgas-Skandals auch nach fast sieben Monaten noch im Dunkeln tappen, erklärt der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Björn Thümler: „Diese Nachricht ist enttäuschend. Sie bestätigt aber den vielfachen Eindruck, dass Ministerpräsident Weil von der tatsächlichen Situation in Wolfsburg so weit entfernt ist wie die Staatskanzlei vom VW-Werk. Was der Ministerpräsident der Öffentlichkeit in den vergangenen Monaten zur Lage von Volkswagen mitgeteilt hat, klingt nach guter Krisen-PR, hat aber mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun.“
So forderte der Ministerpräsident im „Handelsblatt“ (25. Januar 2016), dass wichtige Antworten in der Abgas-Affäre bis April auf dem Tisch liegen müssten. Gegenüber der „NOZ“ (24. Februar) sagte Weil: „Der Volkswagen-Konzern kommt bei der Aufklärung der Abgas-Affäre deutlich voran.“ Weil kündigte an gleicher Stelle auch „die Vorlage relevanter Ergebnisse innerhalb weniger Wochen“ an.
Thümler: „Wenn sich Weil trotz seiner offensichtlichen Ahnungslosigkeit zur VW-Krise äußert, ist das für den Konzern in der öffentlichen Wahrnehmung eher schädlich. In der Situation, in der sich derzeit VW befindet, hilft nur Ehrlichkeit. Anders lässt sich verloren gegangenes Vertrauen bei Verbrauchern und Mitarbeitern nicht zurückgewinnen. Im Übrigen klingen Weils Begründungen für seine zurückhaltende Informationspolitik gegenüber dem Landtag umso hohler, als er selbst – wie zahlreiche Interviews in den letzten Monaten belegen – ein hohes Mitteilungsbedürfnis beim Thema Dieselgate hat.“