Seefried: Unterrichtsversorgung an niedersächsischen Schulen sinkt weiter – Kultusministerin Heiligenstadt kann nur noch Mangelverwaltung betreiben
Hannover. Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, hat Kultusministerin Heiligenstadt (SPD) vorgeworfen, den weiteren Rückgang der Unterrichtsversorgung in Kauf zu nehmen. „Das Kultusministerium geht nach aktueller Prognose von lediglich 97,8 Prozent Unterrichtsversorgung aus. Damit ist zu befürchten, dass im laufenden Schuljahr mehr als 1 Millionen Stunden an den allgemein bildenden Schulen in Niedersachsen nicht erteilt werden können“, sagte Seefried nach der heutigen Beratung eines CDU-Antrags zu Lehrermangel und Stundenausfall im Kultusausschuss des Landtags.
Die heutige Unterrichtung durch das Ministerium habe gezeigt, dass die von Kultusministerin Heiligenstadt zum Schuljahresbeginn ergriffenen Notmaßnahmen nicht den erhofften Nutzen brächten, so Seefried. „Ein Gesamtkonzept des Landes gegen den Lehrermangel und den akuten Unterrichtsausfall ist weiterhin nicht in Sicht. Was nun bleibt, ist Mangelverwaltung. Es werden noch nicht einmal alle Stellen ausgeschrieben – das dokumentiert die Ratlosigkeit der Ministerin angesichts des Lehrermangels.“
Besonders große Schwierigkeiten sieht Seefried auf die Grundschulen zukommen. „Die Verlässliche Grundschule war bislang überall in Niedersachsen Standard. Die Eltern konnten sich darauf verlassen, dass ihre Kinder dort gut aufgehoben sind. Mit einem Prognosewert von unter 100 Prozent bringt die rot-grüne Bildungspolitik dieses Erfolgsmodell nun in Gefahr.“ Auch bei den anderen allgemein bildenden Schulformen sieht Seefried große Probleme: „An Gymnasien, Gesamtschulen, Oberschulen und Realschulen wird die Lehrerversorgung in diesem Schuljahr noch einmal deutlich absinken. Hier droht massiver Unterrichtsausfall“, befürchtet der CDU-Abgeordnete.
Darüber hinaus weist Seefried auch auf die schlechte Versorgung der berufsbildenden Schulen (BBS) mit Lehrkräften hin, den die CDU-Fraktion in ihrem Antrag ebenfalls thematisiert. „Auch im BBS-Bereich bekommt die Ministerin den Lehrermangel nicht in den Griff. 100 zusätzliche Stellen, die nun noch kurzfristig auf 135 Schulen verteilt werden, sind weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Seefried.
Die aktuellen Prognosedaten zur Unterrichtsversorgung an den öffentlichen allgemein bildenden Schulen für das Schsuljahr 2016/17 finden sie in der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion (siehe Anlage).
Hier die aktuellen Prognosedaten für die öffentlichen allgemein bildenden Schulen und die Ist-Daten aus 2015 im Vergleich:
Grund-schule | Haupt-schule | Real-schule | Förder-schule | Ober-schule | IGS/KGS | Gymnasium | |
Prognose SJ 2016/17 (01.08.2016) | 99,9 % | 97,6 % | 97,3 % | 93,2 % | 95,8 % | 96,6 % | 97,8 % |
Ist-Wert SJ 2015/16 (15.09.2015) |
101,6 % | 97,2 % | 99,2 % | 94,5 % | 97,4 % | 98,4 / 98,8 % | 99,8 % |
Durchschnitt aller Schulformen | |
Prognose SJ 2016/17 (01.08.2016) | 97,8 % |
Ist-Wert SJ 2015/16 (15.09.2015) |
99,5 % |