Angermann: Neue Dimension der Wolfsproblematik: Erstmals ausgewachsenes, hochtragendes Rind in Niedersachsen gerissen
Hannover. Mit dem mutmaßlichen Wolfsriss eines hochtragenden Rinds im Naturschutzgebiet Armstorf-Langenmoor (Landkreis Cuxhaven) hat die Wolfsproblematik nach Ansicht des CDU-Landtagsabgeordneten Ernst-Ingolf Angermann eine neue Dimension erreicht. Angermann: „Das ist der erste Angriff auf ein ausgewachsenes und noch dazu tragendes Rind – ein Szenario, das Wolfsbefürworter bislang kategorisch ausgeschlossen haben.“ Der Vorfall mache deutlich, dass im Hinblick auf die Ausbreitung des Wolfes in Niedersachsen dringender Handlungsbedarf bestehe. „So kann es nicht weitergehen. Die Grünen-Minister Wenzel und Meyer müssen endlich eine Lösung finden. Auf Dauer wird sich der maximale Schutz des Wolfes nicht mit der für den Agrarstandort Niedersachsen existentiellen Weidetierhaltung vereinbaren lassen“, so Angermann.
Mit der Förderung von Präventionsmaßnahmen allein werde sich das Problem jedoch nicht lösen lassen, betont der CDU-Wolfsexperte: „Die Weide, auf der das Tier angegriffen wurde, liegt im Kerngebiet der niedersächsischen Milchproduktion. In einem Umkreis von 50 Kilometern befinden sich rund 180.000 Hektar Grünland. Die Kosten für eine grundlegende Prävention würden bei mehr als 100 Millionen Euro liegen. Das ist utopisch.“
Angermann weiter: „Dauerhaft wird Niedersachsen nicht um wirksame Maßnahmen zur Bestandsregulierung umhin kommen. Dazu muss die FFH-Richtlinie auf EU-Ebene endlich angepasst und der Wolf als streng geschützte Tierart aus dem Anhang IV entfernt werden.“ Einen Antrag, der die Landesregierung auffordert, sich für eine entsprechende Änderung einzusetzen, hat die CDU-Fraktion bereits im Juni 2015 in den Landtag eingebracht. Bis zu einer Änderung des EU-Rechts, dürfe sich Rot-Grün in Niedersachsen nicht weiter hinter den Regelungen verstecken. „Auch für Finnland, Polen und Frankreich gilt der besondere Schutz des Wolfes durch das EU-Recht – dennoch ist in diesen Ländern eine effektive Bestandsregulierung möglich“, sagt Angermann.