Bäumer: Abschüsse von Problemwölfen sollten ermöglicht werden

Hannover. Die umweltpolitischen Sprecher von CDU und CSU haben kürzlich auf ihrer Tagung in Dresden in einer gemeinsamen Resolution ein praxistaugliches Wolfsmanagement in Bund und Ländern gefordert. 46 Wolfsrudel seien in Deutschland inzwischen nachgewiesen, was zur Folge habe, dass es in Gebieten mit Wolfsvorkommen inzwischen einen großen Vertrauensverlust bei den Menschen und insbesondere bei Nutztierhaltern sowie Jägern gebe. „Die Verharmlosung des Wolfes und der zögerliche Umgang zuständiger Behörden mit der Wolfsproblematik vergrößern den bereits eingetretenen Akzeptanzverlust stetig“, heißt es in der „Dresdner Resolution“.

Der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Martin Bäumer, hat in Dresden die niedersächsischen Erfahrungen in den Beschluss eingebracht. Er erklärt:

„Die Rückkehr des Wolfes ist das Ergebnis des Naturschutzes. Die Rudel breiten sich auch in Niedersachsen immer schneller aus. Deshalb darf die Landesregierung die Menschen und besonders die Landwirte in den ländlichen Gebieten nicht länger allein lassen. Der Schutz von Weidetieren und der Schadensausgleich von Nutztierrissen sind nach wie vor wichtig. Es muss aber auch über eine Anpassung des europäischen Schutzstatus für die Wolfsvorkommen in Deutschland und eine künftige Regulierung der Population nachgedacht werden. Es ist nicht vorstellbar, dass sich nach Aussage von Experten die Anzahl der Wolfsrudel noch verzehnfachen muss, damit die Population als stabil gelten kann.“

Die CDU-/CSU-Umweltpolitiker fordern bei verhaltensauffälligen Tieren besonders schnelles und unbürokratisches Handeln. Bäumer: „Der Fall der Goldenstedter Wölfin ist ein Lehrstück dafür, zu welch dramatischen Konsequenzen ein falsch verstandener Artenschutz führen kann. Umweltminister Wenzel muss sich endlich um die Problemwölfin kümmern, bevor weitere Nutztiere auf den Weiden gerissen werden.“

Abschüsse von Wölfen, die sich atypisch verhalten oder innerhalb eingezäunter Weiden befinden, sollten ermöglicht werden, fordert der CDU-Umweltpolitiker. „Eine aktive Populationsregulierung muss vor dem Hintergrund der positiven Populationsentwicklung enttabuisiert und in einem bestimmten Rahmen ermöglicht werden. Eine schwindende Akzeptanz in der Bevölkerung schadet nicht nur dem Wolf, sondern diskreditiert auch den gesellschaftlich gewollten Artenschutz.“

Als Anlage finden Sie die Dresdner Resolution

veröffentlicht am 17.11.2016