Meyer: Landarztquote keine schnelle Lösung für Ärztemangel auf dem Land – CDU-Fraktion fordert Landarztzuschlag

Hannover. „Eine Landarztquote ist wenig hilfreich, um die hausärztliche Versorgung in Niedersachsen zu sichern“, sagt der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Volker Meyer. „Selbst bei sofortiger Einführung würde die Quote erst ab 2030 wirken, weil die Arztausbildung mindestens elf Jahre dauert.“ Außerdem könne eine Vorabvergabe von Studienplätzen über eine Landarztquote zu einer Negativauslese und damit zu einem Arzt „zweiter Klasse“ führen. Wer die regulären Zulassungsvoraussetzungen erfülle, müsse sich schließlich nicht vorab als Landarzt verpflichten.

„Die Ärzteschaft muss selbst Anreize schaffen, um Mediziner dazu zu bewegen sich in einem unterversorgten Bezirk niederzulassen“, fordert Meyer in der Diskussion um die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung auf dem Land. „Anstelle der Landarztquote setzen wir uns daher für einen sogenannten Landarztzuschlag auf die ärztliche Vergütung ein“, so Meyer. Der Zuschlag solle eine garantierte Laufzeit von zehn Jahren haben und für Gebiete gelten, in denen der Versorgungsgrad 90 Prozent bei Hausärzten und 75 Prozent bei Fachärzten unterschreitet. „Mit einem Zuschlag von 50 Prozent auf die Vergütung könnte die ärztliche Selbstverwaltung einen finanziellen Anreiz für junge Ärztinnen und Ärzte schaffen, sich in ländlichen Gebieten niederzulassen“, ist sich Meyer sicher. Schließlich sehe auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR Gesundheit) seit 2014 im „Landarztzuschlag“ ein geeignetes Steuerungsinstrument der ärztlichen Selbstverwaltung, um die Versorgung sicherzustellen.

veröffentlicht am 18.07.2018