Jasper: Mehr Studienplätze reichen nicht – CDU fordert Maßnahmenbündel zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung
Hannover. „Immer mehr Hausärzte werden in den kommenden Jahren ihre Praxis altersbedingt schließen, ohne einen Nachfolger zu haben. Gleichzeitig werden in unserer alternden Gesellschaft immer mehr Menschen auf einen Hausarzt angewiesen sein, insbesondere in den ländlichen Regionen Niedersachsens. Wir müssen jetzt handeln, um auch in Zukunft die hausärztliche Versorgung sicherzustellen“, so der CDU-Landtagsabgeordnete Burkhard Jasper in der heutigen Plenardebatte.
Um dieser Entwicklung möglichst schnell entgegenzuwirken, fordern CDU und SPD in einem gemeinsamen Antrag ein Bündel von Maßnahmen. „Wir wollen nicht den Mangel verwalten, sondern ausreichend Mediziner ausbilden“, so Jasper. „Es reicht aber nicht aus, mehr Mediziner auszubilden, wenn sich diese nur in den Städten der Unikliniken niederlassen.“ Deshalb sei es wichtig, dass die angehenden Mediziner in den klinischen Semestern auch in Krankenhäusern in der Fläche weiter studieren und dort Erfahrungen sammeln. Zudem müsse die Ausbildung in den Praxen verstärkt ermöglicht und die angehenden Ärzte beim Übergang vom Studium zur Weiterbildung sowie von der Weiterbildung zur Niederlassung begleitet und unterstützt werden.
„Mehr Studienplätze, eine stärkere Zusammenarbeit mit den Kliniken in der Fläche und Anreize für die Tätigkeit als Hausarzt im ländlichen Raum – das sind unsere Maßnahmen zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung“, so Jasper. „Die Frage nach der Einführung einer Landarztquote stellt sich uns erst, wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen.“ Sinnvoller sei es, die Attraktivität des ländlichen Raumes insgesamt zu steigern, indem Kultur- und Bildungsangebote, der öffentliche Nahverkehr sowie die Kinderbetreuung weiter ausgebaut und verbessert werden. Wichtig werde auch die Ausweitung der Telemedizin sein.