Schmädeke: Müssen ein Wolfsmanagement einführen und eine Untergrenze für Wölfe nach französischem Vorbild festschreiben
Hannover. „Wir müssen einen Perspektivwechsel wagen und aufzeigen, dass ein vernünftiges Miteinander von Menschen und Wolf ein vernünftiges Management bedingt, um am Ende das zu erreichen, was erreicht werden soll: nämlich eine Koexistenz von Wölfen und Menschen in der Kulturlandschaft Niedersachsens“, erklärte der Abgeordnete Frank Schmädeke in der abschließenden Beratung des Antrags „Für ein vernünftiges Miteinander von Mensch und Wolf“, der heute im Landtag beraten wurde.
Die Tatsache, dass in Hetendorf im Landkreis Celle seit letzten Montag bereits zum zweiten Mal ein zwei Meter hohen Zaun mit anschließendem Riss von Weidetieren überwunden wurde, zeige deutlich, dass die immer wieder geforderte wolfsabweisende Zäunung unserer Nutztiere nicht die alleinige Lösung der Probleme sei. Schon gar nicht könne man mit Zäunen die Begegnung von Erholungsuchenden mit aggressiven Wölfen verhindern, wie sie in der letzten Woche im Bereich Burgdorf gemeldet wurde. „Hier muss schnell und unbürokratisch gehandelt werden. Genau hier setzt das im Entschließungsantrag geforderte aktive Wolfsmanagement an.“
Für ein solches Management müsse auf Grundlage der beim Bundesumweltministerium eingeforderten Feststellung des “günstigen Erhaltungszustandes” eine Untergrenze für Wölfe nach französischem Vorbild festgeschrieben werden. „Wenn wir nichthandeln und kein Wolfsmanagement einführen, dann handeln wir als Staat nicht verantwortungsvoll“, so der Abgeordnete.
„Dazu gehört auch die Aufnahme des Wolfs im Jagdrecht und klare rechtliche Rahmenbedingungen für unsere Jagdausübungsberechtigten, um gezielt „Problemwölfe“ entnehmen zu können“, so Schmädeke
„Letztendlich geht es um mehr Normalität beim Umgang mit dem Wolf. Wenn wir hier in Niedersachsen in Koexistenz mit dem Wolf leben wollen, dann gehört dazu auch, dass wir den Wolfsbestand über eine gezielte Bejagung aktiv regulieren können“, so der Abgeordnete.