Schmädeke: Vorsorgeprinzip in der Abwasserentsorgung ist ein weiterer Baustein zur Sicherung unseres Grundwassers und der Trinkwasserversorgung
Hannover. „Wasser ist ein schützenswertes Gut. Wir müssen mit dieser Ressource nicht nur sparsam umgehen, sondern auch dafür Sorge tragen, dass Abwasser vor dem Rückfluss in den Kreislauf hochwirksam gereinigt wird“, stellte der Abgeordnete Frank Schmädeke in der heutigen Landtagsdebatte fest.
Mit einem heute in den Landtag eingebrachten Antrag wollen die Regierungsfraktionen das Vorsorgeprinzip in der niedersächsischen Abwasserreinigung zukunftsorientiert weiterentwickeln. „Dies ist ein weiterer Baustein zur mengenmäßigen Sicherung unseres Grundwassers und der Trinkwasserversorgung in Niedersachsen“, so Schmädeke.
„Es gibt Stimmen, die schlicht fordern, man solle die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen, dass bis 2050 jede Kläranlage das Abwasser so sauber macht, dass sie keine schädlichen Stoffe mehr ausbringt. Dann geben wir das Wasser der Natur so wieder zurück, wie wir es bekommen haben“, erklärt der Wasserexperte. Dies sei aber nicht so einfach.
„Auch in den Erprobungen fortschrittlicher Kläranlagen-Betreiber gelingt es bis dato nicht, alle Spurenstoffe sicher zu eliminieren. Wir können also der Natur das Wasser bis dato mit vertretbarem Aufwand noch nicht so zurückgeben, wie wir es entnommen haben“, so Schmädecke.
„Daher wollen wir mit unserem Antrag mit geförderten Pilotprojekten zur Implementierung der vierten Reinigungsstufe ebenso beitragen, wie auch zur Überprüfung, ob diese vierte Reinigungsstufe zur Abwasserwiederverwendung im Sinne des Vorsorgeprinzips ausreicht“, so der Abgeordnete. Weiterhin solle
eine wissenschaftliche Begleitung die Effekte auf die Abwasserqualität und mögliche Abwasserverregnung bewerten und gemeinsam mit Kläranlagenbetreibern, angrenzenden land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie Trägern öffentlicher Belange sollen Maßnahmenpläne erarbeitet werden.