Niedersachsen darf nicht länger Schlusslicht sein – Medizinstudienplätze endlich konsequent ausbauen


Hannover. „Jeder zusätzliche Medizinstudienplatz ist ein direkter Beitrag zur Gesundheitsversorgung in Niedersachsen – und genau deshalb dürfen wir uns kein weiteres Zögern leisten“, erklärt die wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Cindy Lutz. Sie verweist auf die aktuellen Zahlen: Rund 550 Hausarztsitze sind unbesetzt, ein Drittel der Ärztinnen und Ärzte ist älter als 55 Jahre und an vielen Kliniken fehlen bereits heute Fachkräfte. „Das ist kein Randproblem, sondern eine akute Gefahr für die Gesundheitsversorgung im ganzen Land“, so Lutz.

Besonders alarmierend sei das Ergebnis einer aktuellen CHE-Studie, wonach Niedersachsen mit nur zehn Medizinstudienplätzen pro 100.000 Einwohner bundesweit Schlusslicht ist. „Während Länder wie Hessen oder Bayern deutlich besser aufgestellt sind, schafft es Rot-Grün gerade einmal, ein Mini-Plus von 80 Studienplätzen anzukündigen. Das ist angesichts der Lage völlig unzureichend“, kritisiert die CDU-Abgeordnete.

Die CDU-Fraktion legt deshalb einen neuen Entschließungsantrag vor, der unter anderem die Schaffung von 200 zusätzlichen Medizinstudienplätzen vorsieht. Geplant ist außerdem eine Task Force „Medizinstudienplätze Niedersachsen“, die kurzfristig mit Universitäten, Kommunen und Ärzteschaft einen verbindlichen Fahrplan erarbeiten soll. „Wir brauchen mehr Kapazitäten, mehr Professuren für Allgemeinmedizin und vor allem die Unterstützung neuer Initiativen wie der geplanten Fakultät in Osnabrück. Wer hier bremst, riskiert sehenden Auges immer größere Versorgungslücken“, mahnt Lutz.

Auch europäische Kooperationsmodelle sollen geprüft werden, um kurzfristig zusätzliche Kapazitäten zu erschließen. „Andere Länder machen vor, dass so etwas funktioniert. Niedersachsen darf diese Chancen nicht verstreichen lassen“, betont Lutz.

Ihr Fazit fällt klar aus: „Ein Medizinstudienplatz ist zweifellos teuer – aber der Preis für fehlende Ärztinnen und Ärzte ist weitaus höher. Niedersachsen muss jetzt ein klares Signal setzen und darf nicht länger Schlusslicht bleiben.“

veröffentlicht am 12.09.2025