„Wer ein Glyphosat-Verbot fordert, muss auch sagen, wie es ohne Ertragsverluste weitergeht“

Hannover. „Ein pauschales Verbot von Glyphosat klingt nach Fortschritt – ist aber oft ein Rückschritt. Für den Boden, für das Klima und für die Landwirtschaft insgesamt“, erklärt die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen. In ihrer Rede im Niedersächsischen Landtag plädierte sie für einen sachlichen und faktenbasierten Umgang mit dem Einsatz von Glyphosat im integrierten Pflanzenbau.

Jensen betonte, dass Glyphosat kein bequemes Mittel sei, sondern ein wichtiges Werkzeug, das vielen Landwirtinnen und Landwirten eine ressourcenschonende, wirtschaftliche und zugleich umweltverträgliche Bewirtschaftung ermögliche. „Dort, wo Glyphosat nicht nötig ist, wird es nicht eingesetzt – das ist integrierter Pflanzenbau in der Praxis“, so die CDU-Politikerin. Besonders für den Erhalt bodenschonender Anbaumethoden sei der gezielte Einsatz von Glyphosat oft unverzichtbar.

Ein Verbot ohne praktikable und wirtschaftlich tragfähige Alternativen sei aus ihrer Sicht nicht nur praxisfern, sondern auch klimaschädlich: „Mehr mechanische Bodenbearbeitung bedeutet höheren Dieselverbrauch und zusätzliche CO₂-Emissionen. Das schadet dem Klima mehr als ein verantwortungsvoller Glyphosat-Einsatz“, warnte Jensen.

Die CDU-Fraktion hatte bereits einen Antrag zum Thema in den Landtag eingebracht. In der dazugehörigen Anhörung bestätigten sowohl die Landwirtschaftskammer als auch Fachverbände die Notwendigkeit eines differenzierten Umgangs mit dem Wirkstoff. „Wir verteidigen Glyphosat nicht als Ideal, sondern als aktuelle Realität – weil es bislang keine gleichwertige Alternative gibt“, so Jensen weiter.

Die Europäische Kommission hat die Zulassung von Glyphosat kürzlich um zehn Jahre verlängert. Für Jensen ist klar: „Wir stehen zur europäischen Zuständigkeit. Nationale Alleingänge wie vom Umweltbundesamt oder ideologisch motivierte Verbotsforderungen gefährden die Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirtschaft.“

Mit Blick auf Aussagen aus der Expertenanhörung erinnerte Jensen abschließend an die Worte eines Vertreters der Landwirtschaftskammer: „Die Studien, die ich kenne, besagen, dass die Toxizität von Glyphosat der eines Lippenstiftes gleicht.“ Jensen fordert deshalb mehr Sachlichkeit in der Debatte: „Glyphosat ist kein Schwarz-Weiß-Thema. Und genau diese Vernunft erwarten die Menschen draußen.“

veröffentlicht am 24.06.2025