Betroffene vor häuslicher Gewalt nachhaltiger schützen – Hilfsangebote ausweiten und Täter härter bestrafen
Hannover. „Wir müssen endlich Maßnahmen schaffen, um Betroffene vor häuslicher Gewalt besser zu schützen und sie auf dem Weg aus schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen“, fordert die Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU-Landtagsfraktion Carina Hermann am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. „Der starke Anstieg an Delikten ist erschreckend und zeigt den dringenden Handlungsbedarf, nicht nur bei der Unterstützung von Opfern, auch die Täter müssen stärker ins Visier genommen werden“, so Hermann weiter.
Hierbei gehe es vor allem darum, Frauen auf dem Weg aus gefährlichen häuslichen Situationen besser zu unterstützen. „Dabei spielt zum einen die Finanzierung von Frauenhäusern eine große Rolle, die vornehmlich dem kurzfristigen Schutz der Frauen dienen sollen. Zum anderen müssen wir aber auch an die Folgen der Übergriffe denken. Dafür sollten zwingend Hilfsangebote ausgeweitet werden, um Frauen insbesondere beim Verlassen gefährlicher Situationen und dem Aufbau neuer Lebenswege nachhaltiger zu unterstützen. Auch die psychologische Begleitung nach derartigen Vorfällen darf nicht vernachlässigt werden. Bei Bedarf sollte dann kurzfristig die Möglichkeit der Inanspruchnahme psychologischer Betreuung bestehen“, sagt Hermann.
Wichtig sei allerdings auch, die Täter stärker ins Visier zu nehmen, sagt Hermann: „Aufzuzeigen, dass Gewalt an Frauen in unserer Gesellschaft keinen Platz hat, ist enorm wichtig und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das können wir insbesondere dann erreichen, wenn wir endlich die Täter konsequenter zur Verantwortung ziehen – beispielsweise mit härteren Strafen und einer hartnäckigeren Strafverfolgung. Zusätzlich fordern wir die Auflage für Täter, bei jeglichen Vorkommnissen von häuslicher Gewalt ein verpflichtendes Anti-Aggressionstraining durchzuführen. Die Rolle der Täter darf keinesfalls vernachlässigt werden, denn nur so können wir den bestmöglichen Schutz der Opfer gewährleisten.“
„Der Orange Day als Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen dient nicht nur dazu, uns in Erinnerung zu rufen, wie viele Frauen tagtäglich schwerem körperlichen sowie seelischen Leiden ausgesetzt sind. Der Orange Day soll auch an uns als Gesellschaft appellieren und auf den notwendigen Handlungsbedarf hinweisen. Wir erwarten von der Landes- sowie Bundesregierung nun dringend konkrete Maßnahmen, um die akute – aber auch längerfristige – Unterstützung von Frauen zu gewährleisten und Täter wirksamer zur Verantwortung zu ziehen“, fordert Hermann.