Minister ignoriert Hebammen-Proteste
Zu den Antworten des Gesundheitsministers Dr. Andreas Philippi auf die Dringliche Anfrage der CDU-Fraktion „Wie wirkt sich der neue Hebammenhilfevertrag auf die geburtshilfliche Versorgung in Niedersachsen aus?“, TOP 22b, in der heutigen Sitzung des Niedersächsischen Landtages können Sie Laura Hopmann, Mitglied im Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, wie folgt:
„Der Minister nimmt die Hilferufe der Hebammen überhaupt nicht ernst. Er scheint sie gar nicht zu hören. Insbesondere die Beleghebammen in Niedersachsen machen seit Monaten auf die drohenden Folgen aufmerksam: Einkommenseinbußen von rund 30 Prozent, die zu Kündigungen führen, zusätzliche Bürokratie und damit folglich drohende Kreißsaalschließungen. Der Minister hingegen sieht die Versorgungssicherheit nicht gefährdet, hält die finanziellen Einbußen für vertretbar oder kaum vorhanden und erkennt keine Notwendigkeit einzugreifen. Die heutigen Antworten von Minister Philippi gehen meilenweit an der Realität vorbei. Sein Auftritt war ein Affront gegen die freiberuflich tätigen Hebammen und jungen Familien in Niedersachsen.“
Sophie Ramdor, frauen- und familienpolitische Sprecherin, ergänzt:
„Minister Philippi erweckt den Eindruck, es gebe keine finanzielle Schlechterstellung der Beleghebammen durch den neuen Hebammenhilfevertrag. Das ist ein Schlag ins Gesicht für Kliniken wie das Marienstift Braunschweig, die mit eigenen Mitteln versuchen, die finanzielle Schieflage ihrer Beleghebammen auszugleichen.“
