„Niedersachsen kann mehr – wir müssen die Potenziale der Floating-Photovoltaik endlich nutzen
Hannover. Die CDU-Landtagsfraktion Niedersachsen fordert eine technologieoffene und wirtschaftlich tragfähige Energiewende – mit besseren Bedingungen für Floating-Photovoltaikanlagen. „Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Doch wir dürfen sie nicht auf Kosten landwirtschaftlicher Flächen vorantreiben. Floating-PV bietet eine großartige Chance, Solarenergie auszubauen, ohne wertvolle Böden zu belegen“, erklärt die CDU-Landtagsabgeordnete Heike Koehler.
Niedersachsen hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 mindestens 65 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung zu erreichen. Davon sollen 15 Gigawatt durch Freiflächenanlagen gedeckt werden. „Um den landwirtschaftlichen Bodenmarkt zu entlasten, müssen wir Alternativen schaffen – Floating-PV ist eine dieser Alternativen“, so Koehler.
Doch derzeit behindern gesetzliche Regelungen den Ausbau: Das Wasserhaushaltsgesetz erlaubt Floating-PV nur auf künstlichen oder stark veränderten Gewässern, und strenge Auflagen wie die Begrenzung auf 15 % der Wasserfläche sowie ein Mindestabstand von 40 Metern zum Ufer erschweren die Umsetzung. „Diese Regelungen bremsen eine vielversprechende Technologie aus. Wir brauchen eine Anpassung des Wasserhaushaltsgesetzes, um Floating-PV-Anlagen einfacher realisieren zu können“, fordert Koehler.
Ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen zeigt, dass Floating-PV funktioniert: Eine Anlage auf einem Kieswerk erzeugt klimaneutralen Strom und reduziert CO₂-Emissionen um 2.100 Tonnen pro Jahr. Doch der Genehmigungsprozess dauerte vier Jahre. „Solche bürokratischen Hürden müssen wir abbauen, damit Unternehmen schneller auf erneuerbare Energien umstellen können“, betont Koehler.
„Floating-PV kann zudem ökologische Vorteile haben: Es reduziert die Erwärmung und Verdunstung von Gewässern, verhindert Bodenverdichtung und erzielt bis zu 10 % höhere Erträge als konventionelle Solaranlagen. „Wir setzen uns dafür ein, dass Niedersachsen verstärkt in Forschung investiert. Soweit Naturschutzaspekte noch nicht abschließend geklärt sind, müssen diese Fragen zeitnah wissenschaftlich fundiert beantwortet und bei jedem Projekt sorgfältig geprüft werden“, so Koehler weiter.
Die CDU fordert deshalb, gesetzliche Regelungen anzupassen und die Potenziale der Floating-PV nicht länger auszubremsen. „Wir müssen die Energiewende wirtschaftlich sinnvoll und nachhaltig gestalten. Niedersachsen hat beste Voraussetzungen – wir müssen sie nur nutzen“, betont Koehler abschließend.