Ramdor: Einsamkeit wird zu einem immer größeren Problem – Wir müssen auch in Niedersachsen dieses Thema auf die Tagesordnung setzen
Hannover. Die CDU-Fraktion hat heute einen Antrag eingebracht mit einem Thema, das immer mehr Menschen betrifft, aber oft nicht ausreichend beachtet wird: Einsamkeit.
„Einsamkeit betrifft Menschen jeden Alters, jeder sozialen Schicht und jeder Kultur. In unserer modernen Gesellschaft, in der viele Menschen sich auf digitale Medien und Technologien verlassen, um mit anderen in Kontakt zu bleiben, wird Einsamkeit zu einem immer größeren Problem“, so Sophie Ramdor, CDU-Landtagsabgeordnete.
Auf der Umfrageplattform „#NDR-fragt“ gaben im Februar dieses Jahres über 60 Prozent der Teilnehmer aus Niedersachsen an, Erfahrung mit dem Gefühl der Einsamkeit zu haben. Unabhängig davon, ob sie in einer Beziehung leben, Familie haben oder andere Menschen und Freunde treffen. „Es geht um eine immer stärkere Distanzierung in sozialen Beziehungen, veränderte familiäre Bindungen und fehlende Kontakte. Die Distanzierung zeichnet sich auch durch eine abnehmende Bereitschaft aus, sich ehrenamtlich in Vereinen, Kirchen und Parteien zu engagieren“, so Ramdor.
Es gehe im Antrag um ältere Menschen, die es schwerer hätten, außerhalb ihrer Wohnung mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, aber auch um junge Menschen, deren soziale Gebilde und Beziehungen immer instabiler und schnelllebiger werden. „Dies sind alles Phänomene, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer stärker auftreten werden, nicht wieder verschwinden und infolgedessen auch neue Lösungen notwendig machen. Einsamkeit kann dabei schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben“, so Ramdor weiter.
Im November 2022 hat das Bundesfamilienministerium eine Sensibilisierungskampagne zum Thema Einsamkeit gestartet. „Es wird Zeit, dass wir auch in Niedersachsen dieses Thema auf die Tagesordnung setzen und die Zusammenhänge zwischen Einsamkeit und anderen Merkmalen wie Bildung, Alter oder Herkunft erforschen, um den Menschen zu helfen und Lösungen anzubieten. Wir fordern deshalb, dass der Ministerpräsident bei der Staatskanzlei eine Landesbeauftragte oder einen Landesbeauftragten gegen Einsamkeit und für gesellschaftlichen Zusammenhalt einrichtet und somit eine ganzheitliche Betrachtung des Themas und ein ressortübergreifendes Arbeiten sicherstellt“, so die Abgeordnete abschließend.