Dorendorf: Vorbeugender Elbhochwasserschutz ist Bevölkerungsschutz

Hannover. „Wir hatten in den letzten 20 Jahren vier extreme Hochwasserereignisse und die Situation an der Ahr hat uns allen gezeigt, dass wir durch Starkregenereignisse sowie voranschreitende Klimaveränderungen auch in Zeiten von großer Trockenheit nicht vor Hochwassern geschützt sind. Unsere Bevölkerung vor solchen Hochwasserereignissen effektiv zu schützen, war und ist das oberste Ziel des Landes. Denn dabei geht es um Menschen, Tiere und Existenzen hinter den Deichen. Deshalb gilt es vorbeugend zu handeln und die richtige Zeit dafür ist jetzt!“, betont der CDU-Landtagsabgeordnete Uwe Dorendorf bei der Landtagsberatung.

Ein effektiver Hochwasserschutz auf einer so langen Strecke, mit verschiedenen Bundesländern links und rechts der Elbe sei jedoch eine besondere Herausforderung. Große Bedeutung hätten deshalb die Kooperationen mit Mecklenburg-Vorpommern und eine länderübergreifende Abstimmung über die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen, so Dorendorf.

„Wir wollen daher die Kommunikation und den Prozess der Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern zu verbessern. Daneben müssen wir die Deiche verstärken und erhöhen. Eine weitere Maßnahme ist die Rückverlegung des Deiches zwischen Bleckede und Radegast, einer bekannten Engstelle. Dafür brauchen wir zusätzliche Flächen und genau diese sind an vielen Stellen rar“, mahnt er. Dies stelle die Deichverbände vor große Probleme, denn an dieser Stelle müssten Hochwasserschutz und Naturschutz in Einklang gebracht werden. Dazu müsse das Verhältnis von Deicherhaltung und Deichbau zu naturschutzfachlicher Kompensation im Hinblick auf den notwendigen Bevölkerungsschutz neu bewertet werden.“

„Neben dem klassischen Deichbau brauchen wir auch abflussverbessernde Maßnahmen. Dazu zählt die Einrichtung von Abflussrinnen, der Rückschnitt von Gehölzen und die Beseitigung von Engstellen. Dafür bedarf es klarer Leitlinien und Vorgaben, die den Hochwasserschutz in den Vordergrund stellen“, fordert der Landtagsabgeordnete.

Nur durch eine Kombination dieser Maßnahmen und durch eine angepasste Gewässerunterhaltung des Deichvorlandes könnten Schäden durch Hochwasser effektiv vorgebeugt werden, so die abschließende Botschaft.

veröffentlicht am 22.Sep.2022