Fühner: Sprach-Kitas fortführen – Hat der Ministerpräsident keinen Einfluss in Berlin?
Hannover. „Das Ende der Bundesförderung für Sprach-Kitas zeigt deutlich, dass mit der Politik der Ampel die frühkindliche Bildung auf der Strecke bleibt. Ein allseits anerkanntes und erfolgreiches Sprachförderprogramm für unsere Kleinsten einfach so zu streichen, ist ein fatales Signal. Gerade in der heutigen Zeit, in der vor allem ukrainische Flüchtlingskinder in unseren Kitas Aufnahme finden, ist ein solches Programm wichtiger denn je“, erklärt der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Christian Fühner.
„Der Niedersächsische Kultusminister hat zwar ebenfalls Kritik an der Entscheidung der Ampel geäußert, allerdings erwarten wir gerade auch vom Ministerpräsidenten, dass nicht nur Pressemitteilungen geschrieben werden, sondern man sich innerhalb der SPD-geführten Bundesregierung deutlich für den Erhalt des Förderprogramms einsetzt“, so Fühner weiter.
Das CDU geführte Bundesfamilienministerium hatte 2011 das Bundesprogramm „Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration“ eingeführt. Kitas mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern im Bereich Sprache konnten daraus Mittel für eine zusätzliche halbe Fachkraft beantragen. Das Programm war ein voller Erfolg, so dass das mittlerweile SPD geführte Familienministerium 2016 das Nachfolgeprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ aufgelegt hatte. Seitdem sind über 1 Milliarde Fördermittel geflossen und jede achte Kita ist bundesweit inzwischen eine Sprach-Kita.
Zwar hatte sich die Ampel-Regierung in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, das Förderprogramm nach seinem Auslaufen 2022 „weiterzuentwickeln und zu verstetigen“. Aber davon wollen die Koalitionäre nun anscheinend nichts mehr wissen. Das von den Grünen geführte Familienministerium hat angekündigt, die Förderung auslaufen zu lassen.