Bäumer: Keine Denkverbote bei der Stromversorgung

Hannover. „Darüber, dass Deutschland seine Abhängigkeit von russischem Erdgas reduzieren muss, besteht große Einigkeit. Um die Haushalte und die Wirtschaft weiter mit Erdgas versorgen zu können, müssen wir neue Lieferanten gewinnen, aber auch Einsparmöglichkeiten nutzen. Es müssen aber alle Alternativen ohne Denkverbote auf den Tisch kommen“, so Martin Bäumer, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.

Einzelne Alternativen dürften nicht aus ideologischen Gründen ausgeschlossen werden. Wer dies tue, verkenne die Dramatik der Situation, in der wir uns befänden. Bis ausreichende Kapazitäten zum Import von Flüssiggas aufgebaut seien, müssten alle Energieträger genutzt werden, um sich auf einen Lieferstopp oder ein Embargo vorzubereiten.

„Die Aussage von Umweltminister Lies, dass wir aktuell ein Gasproblem, kein Stromproblem hätten, ist schlichtweg falsch“, so der Umweltpolitiker. In der Vergangenheit seien rund 15 % des deutschen Stroms aus Erdgas erzeugt worden. Je geringer dieser Anteil sei, desto mehr Erdgas stehe den Haushalten und der Industrie zur Verfügung. „Wir müssen nun alle Möglichkeiten, russisches Erdgas zu ersetzen, nutzen. Jede Kilowattstunde Strom, die nicht aus Erdgas erzeugt wird, nutzt uns. Es darf bei der Stromversorgung keine Denkverbote geben,“ so der Fraktionsvize.

veröffentlicht am 01.04.2022