Schmädeke und Hujahn: Niedersachsen für Dürrezeiten wappnen – Koalition stellt Wassermanagement für die Zukunft auf
Hannover. Versorgungssicherheit in Dürrezeiten, Sicherung der Wasserqualität und Hochwasserschutz: Mit einem gemeinsam mit zahlreichen Fachverbänden und Experten erarbeiteten Maßnahmenkatalog wollen SPD und CDU das Wassermanagement des Landes für die künftigen klimabedingten Herausforderungen aufstellen. So sehen die Koalitionäre unter anderem vor, die Grundwasserqualität zu verbessern, dezentrale Versorgungsstrukturen auszubauen, den Wasserabfluss im Binnenland periodisch zu verlangsamen und die Förderung neuer technischer Speicheranlagen zu prüfen.
„Entgegen mancher Behauptungen haben wir zwar keine Wasserknappheit, allerdings haben in den vergangenen Jahren Versorger vereinzelt regionale Engpässe angemeldet. Für uns ist klar, dass wir das saubere und hochwertige Trinkwasser überall in unserem Land schützen müssen – es ist Qualitätsfaktor und Lebensgrundlage zugleich“, so die Umweltexperten von SPD und CDU, Gerd Hujahn und Frank Schmädeke, vor dem Hintergrund der zwei zurückliegenden Dürrejahre in Folge.
Das Wassermanagement des Landes müsse einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, vom Auffangen über die Speicherung bis hin zur Entnahme. „Der Entschließungsantrag der Regierungsfraktionen zielt in diesem Kontext darauf ab, zu prüfen, wie beispielsweise in Wintermonaten der Wasserrückhalt im Binnenland gestärkt werden kann. Es geht auch darum, zu schauen, ob man Talsperren oder Speicherbecken und deren Bau fördern kann“, so Hujahn. „Es gilt natürlich auch, wassersparende Techniken auszubauen, wo es nur geht.“
„Niedersachsen hat kein Mengenproblem, sondern ein Problem mit der räumlichen und auch zeitlichen Verteilung der Niederschläge“, sagt der CDU-Abgeordnete Schmädeke. „Es ist zu befürchten, dass die Auswirkungen des Klimawandels diesen Effekt verschärfen und damit zu weiteren regionalen Engpässen von Trink- und Brauchwasser für Industrie und Landwirtschaft führen“. Auch auf der Verbraucherseite wolle man agieren: „Wir wollen die Gründung von Beregnungsverbänden und wassersparenden Beregnungstechniken unterstützen, zum Beispiel durch eine entsprechende Agrarförderung. Insgesamt soll die Entnahme von Wasser intensiver überwacht und besser gesteuert werden.“
Für ein effizienteres Wassermanagement bedarf es zudem besser vernetzter Verwaltungs- und Kommunikationsstrukturen, um auf diese Weise langjährige Wasserrechtsverfahren schneller und sinnvoll abzuschließen.
„Um den aktuellen Veränderungen, gerade in Hinblick auf den Klimawandel, Sorge zu tragen, bedarf es spezifischer niedersächsischer Anpassungsstrategien. Es braucht eine niedersächsische Ressourcenplanung für das Wasser. Hierfür ist eine Novelle des Niedersächsischen Wassergesetzes notwendig“, betonen Hujahn und Schmädeke. „Übergeordnetes Ziel ist es, die Ressource des Wassers, die nicht nur für den privaten Gebrauch, sondern auch für die Landwirtschaft und Industrie von essenzieller Bedeutung ist, und ihre verschiedenen Nutzungsinteressen so zu steuern, dass eine faire und nachhaltige Teilhabe am Wasserdargebot sichergestellt wird.“