Politze und Wulf: Unterrichtsversorgung in Niedersachsen auf einem guten Weg
Hannover. Zum Start des neuen Schuljahres hat das Niedersächsische Kultusministerium die Zahlen zur Unterrichtsversorgung an niedersächsischen Schulen präsentiert.
„Mit Beginn des neuen Schuljahres sind wir in Niedersachsen mit einem Wert der Unterrichtsversorgung von 99,8 Prozent auf dem richtigen Weg. Schon jetzt ist die Steigerung von 99,4 Prozent im vergangenen Schuljahr ein beachtlicher Erfolg. Gleichzeitig bleibt unser Ziel, eine mindestens hundertprozentige Unterrichtsversorgung zu erreichen“, erklärt Stefan Politze, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
Mareike Wulf, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion: „Die heute vorgestellten Zahlen zur Unterrichtsversorgung zeigen, dass wir uns dem Ziel in kleinen Schritten nähern. 1.712 neue Lehrkräfte bei 1.900 ausgeschriebenen Stellen sind sicherlich ein guter Wert, jedoch kein Grund für Jubelsprünge. Die Zahlen des Kultusministeriums zeigen, dass noch immer viele Lehrkräfte an unseren Gymnasien unterrichten wollen, wir in den Bereichen der Haupt- und Realschulen jedoch weiteren Nachsteuerbedarf haben. Diese Herausforderungen werden wir im kommenden Jahr gemeinsam angehen.“
Der SPD-Bildungspolitiker Politze ergänzt: „Trotz der Steigerung der Unterrichtsversorgung auf einen sehr guten Wert sehen wir, dass im Flächenland Niedersachsen nicht alle Bereiche entsprechend abgedeckt sind. Daher begrüßen wir die Initiative von Kultusminister Tonne, mithilfe des Sonderprogramms „Starke Sek I-Schulen“ den notwendigen Bedarf zu stillen. Das zweisäulige Modellprojekt, das in fünf Regionen Niedersachsens gestartet wird, sieht neben der Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes unter anderem die Prüfung einer Flächenprämie für Lehrkräfte im ländlichen Raum vor. Mit landesweiten Maßnahmen, die unter anderem auch eine Öffnung für den Quereinstieg von Masterabsolventen in Bedarfsfächern vorsehen, wollen wir die Versorgung weiter verbessern.“
„Anreize zu schaffen, um junge Menschen verstärkt dazu zu ermutigen, eine Stelle als Lehrkraft in ländlich geprägten, aber durchaus attraktiven Regionen anzunehmen, halte ich für eine gute Idee“, so die CDU-Bildungsexpertin Wulf. „Die Option, dass Gymnasiallehrkräfte sich beispielsweise für drei Jahre verpflichten lassen, an einer Sek I-Schule zu unterrichten, um dann im Anschluss eine Garantie auf eine Stelle an einem Gymnasium zu bekommen, muss jedoch auf Freiwilligkeit basieren. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir gerade im nächsten Schuljahr vermehrt Gymnasiallehrer für die Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien brauchen werden“, so Wulf abschließend.