Toepffer: Pflegekammer muss sich Kritik stellen – Evaluation bis Juni 2020 vorlegen
Hannover. Angesichts des wachsenden Widerstands gegen die Pflegekammer in Niedersachsen fordert CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer, die im Koalitionsvertrag zur Hälfte der Legislaturperiode vorgesehene Evaluation von Wirkung und Organisation der Kammer fristgerecht vorzulegen. „Es ist offensichtlich, dass es der Kammer an Rückendeckung der eigenen Pflegekräfte fehlt. Pauschale Zwangsgebühren und nicht zuletzt der massive Druck der Betroffenen machen deutlich: Die Pflegekammer muss reagieren und sich der Kritik stellen“, so Toepffer. „Im Interesse der Pflegekräfte und auch im Interesse der Kammer braucht es zügige Antworten. Eine Kammer ist kein Selbstzweck.“
Die CDU-Landtagsfraktion hatte sich bis zuletzt gegen die Einrichtung der Pflegekammer gestellt, weil sie weder das Problem der niedrigen Pflegesätze lösen noch eine angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen könne. Auch bemängelt sie, dass sich – völlig systemfremd – abhängig Beschäftigte in einer Kammer zusammenschließen müssen. In den Koalitionsverhandlungen hat die CDU daher eine Evaluation von Wirkung und Organisation bis Juni 2020 festschreiben lassen.
„Wir wollen die Ergebnisse der Evaluation ohne Verzögern bis Juni 2020 vorgelegt bekommen“, so Toepffer. Ohnehin sei die Koalition aufgefordert, die vereinbarte Überprüfung zu konkretisieren. Hierfür müssten ab sofort Vorarbeiten unter größtmöglicher Beteiligung unabhängiger Sachverständiger und der Betroffenen geleistet werden. Für den CDU-Fraktionschef ist klar: „Wirkung und Organisation der Kammer können nicht von denjenigen überprüft werden, die das Kammergesetz geschrieben haben.“