Bäumer: Alleinige Verantwortung unbelegt und unwahrscheinlich: Bienensterben hat viele Ursachen – Landesregierung muss sich hinter Landwirte stellen

Hannover. Wer ist schuld am Bienensterben? Vor dem Hintergrund einseitiger Schuldzuweisungen an die Landwirtschaft hat der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Martin Bäumer, die rot-grüne Landesregierung aufgefordert, sich „unmissverständlich“ hinter die niedersächsischen Landwirte zu stellen. „Das Bienensterben ist ein multikausales Phänomen. Die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln stellen nur einen Teil des Problems dar. Die Landesregierung muss endlich die Ursachen erforschen und Gegenmaßnahmen auf den Weg bringen. Dass die Landwirte für das Bienensterben alleine verantwortlich sind, ist wissenschaftlich nicht belegt und ohnehin unwahrscheinlich.“

Tatsächlich sei die Sicherung des Bienenbestandes auch für die niedersächsischen Bauern ein wichtiges Anliegen: „Insekten und insbesondere Honigbienen leisten einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft in Niedersachsen“, sagte Bäumer nach einem Besuch des CDU-Arbeitskreises Umwelt im Niedersächsischen Institut für Bienenkunde in Celle. „Wir begrüßen die umfassenden Aktivitäten vieler Bauern sowie zahlreicher Bürger, ihre Felder und Gärten vermehrt auf Artenvielfalt auszurichten“, so der Umweltexperte. Auf Unterstützung der rot-grünen Landesregierung warteten die Bienenschützer bislang jedoch vergeblich: „Wir setzen uns dafür ein, das Institut für Bienenkunde – auch personell – auszubauen und die Forschung über Insektenseuchen zu intensivieren. Zusätzlich werden wir den Erwerb neuer Bienenstöcke, die Weiterbildung junger Imker und mit einem unbürokratischen Blühstreifenprogramm die Zusammenarbeit von Imkern und Landwirten fördern“, so Bäumer. Es müsse möglich sein, die Aussaat von Blühstreifenmischungen nach hinten zu verschieben, damit die Bienen von den blühenden Pflanzen profitieren könnten.

veröffentlicht am 04.08.2017