Dr. Siemer: Teurer als geplant und in der Regel zu spät fertig – Landesregierung ohne Durchblick bei MHH-Bauvorhaben

Hannover. Der CDU-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Haushalt und Finanzen, Dr. Stephan Siemer, wirft dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur bei dem seit Jahren laufenden Bauvorhaben des neuen Diagnostik-und Laborgebäudes der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erschreckende Ahnungslosigkeit vor. Das Gebäude steht seit zwei Jahren leer und wird fünf Millionen Euro teurer als ursprünglich geplant.

Hintergrund der Kritik ist die jetzt vorliegende Antwort auf eine CDU-Anfrage. Siemer: „Es ist offensichtlich, dass die Presse besser über das Bauchaos an der MHH informiert ist als die Landesregierung, die Bauherr ist und sämtliche Bau- und Planungskosten trägt.“ Ursprünglich habe das Bauvorhaben 27,2 Millionen Euro kosten sollen, jetzt liege es bei 32,7 Millionen Euro. Der Grund dafür sei mit einer falschen Planung für die Notstromversorgung angegeben worden, tatsächlich sei sie aber vergessen worden, wie Siemer erklärt. „Bei derartigen Planungsfehlern verwundert es nicht, dass jedes dritte Bauvorhaben an der MHH teurer und in der Regel später als geplant fertig wird. Wenn das Land in den kommenden Jahren eine Milliarde Euro in die MHH investieren will, muss man angesichts der Unkenntnis des Wissenschaftsministeriums Zustände wie beim Berliner Pannenflughafen BER befürchten.“

Die Frage, wie die Landesregierung sicherstellen wolle, dass das Bauvorhaben an der MHH künftig nach Plan verläuft, sei nicht beantwortet worden, kritisierte Siemer. „Da den Medien Aktennotizen und Mails der MHH vorliegen, die auf die Unzulänglichkeiten bei der MHH hinweisen, muss ich zu dem Schluss kommen, das die Presse mehr weiß, als die Landesregierung gegenüber den Abgeordneten zugeben will. Das ist ein Skandal im Skandal.“

Als Anlage finden Sie die CDU-Anfrage „Wer hat das neue, noch nicht eröffnete Diagnostik- und Laborgebäude (K3) an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in finaler Verantwortung geplant?“

veröffentlicht am 07.06.2017