Thümler: Wirtschaftsminister Lies hat sich im Fall Homann von seinem sächsischen Genossen über den Tisch ziehen lassen
Hannover. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Björn Thümler kritisiert die Landesregierung wegen der bevorstehenden Schließung der Homann-Werke in Dissen und Bad Essen: „Während sich Wirtschaftsminister Lies völlig ahnungslos gibt, hat das SPD-geführte Wirtschaftsministerium in Sachsen bereits seit Monaten um Homann gebuhlt. Dabei ist die Geschäftspolitik der Müller-Gruppe bekannt – es hätten bereits im letzten Jahr bei der Landesregierung alle Alarmglocken schrillen müssen. Heute muss man feststellen: Im Fall Homann hat sich der niedersächsische Wirtschaftsminister von seinem sächsischen SPD-Kollegen über den Tisch ziehen lassen.“
Die drohende Schließung der beiden Standorte des Feinkostherstellers wirft nach Ansicht Thümlers viele Fragen auf. So habe die Stadt Dissen der Müller-Gruppe im vergangenen Jahr eine Fläche in unmittelbarer Nähe der neu zu bauenden Autobahn angeboten. „In welcher Art und Weise hat die Landesregierung die Bemühungen der Stadt Dissen unterstützt, Homann am Standort zu halten? Hat sich das Wirtschaftsministerium aktiv eingeschaltet und der Wirtschaftsförderung im Landkreis Osnabrück Unterstützung angeboten?“, fragt Thümler. „Momentan hat man nicht den Eindruck, dass sich Wirtschaftsminister Lies besonders um den Erhalt von 1200 Arbeitsplätzen im Raum Osnabrück gekümmert hat. Stattdessen ist er damit beschäftigt, sein Informationsdefizit in der Angelegenheit aufzuholen. Die bisherige Passivität des Wirtschaftsministeriums lässt zudem darauf schließen, dass es bei der notwendigen Unterstützung von Ansiedlungs- und Expansionsvorhaben seitens des Landes erheblichen Optimierungsbedarf gibt.“