Seefried: Kultusministerin verkennt dramatische Situation an Schulen: Viel zu wenig Lehrerstellen ausgeschrieben – Fortbildungen abgesagt?
Hannover. Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, hat Kultusministerin Heiligenstadt in der heutigen Landtagsdebatte für ihren Umgang mit dem Lehrermangel an Niedersachsens Schulen scharf kritisiert. „Die aktuellen Stellenausschreibungen für Lehrer zum Schuljahresbeginn 2017/18 verdeutlichen, dass die Ministerin die Dramatik der Situation an den Schulen im Land noch immer nicht erkannt hat. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen kann den Bedarf an den allgemein bildenden Schulen nicht ansatzweise decken“, so Seefried. Im laufenden Schuljahr sei die Unterrichtsversorgung mit 98,9 Prozent im vierten Jahr in Folge gesunken. Rechnerisch könnten rund 600.000 Unterrichtsstunden nicht erteilt werden. „Dass die Kultusministerin an dieser Situation nichts zu ändern gedenkt, lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Offenbar geht sie nicht davon aus, über den Januar 2018 hinaus für das Amt zuständig zu sein“, sagte Seefried im Anschluss an die Landtagsdebatte zu einem CDU-Antrag zur Unterrichtsversorgung.
Misstrauisch müsse auch die Tatsache machen, so der CDU-Schulpolitiker weiter, dass die Ministerin im Plenum eine Stellungnahme zu Hinweisen abgelehnt habe, die Lehrerfortbildungen am Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) ab Sommer dieses Jahres würden abgesagt. „Über einen Zusammenhang mit der dramatisch schlechten Lehrerversorgung an unseren Schulen können wir im Moment nur spekulieren. Die Ministerin täte gut daran, in dieser Angelegenheit umgehend Stellung zu beziehen“, betonte Seefried.