Ross-Luttmann: Kinderehen sind Kindesmissbrauch – CDU fordert klares Verbot
Hannover. Die rechtspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Mechthild Ross-Luttmann, hat sich in der heutigen Plenarsitzung für ein Verbot von von Kinderehen ausgesprochen. Justizministerin Niewisch-Lennartz warf sie vor, die Dimension des Problems zu verkennen. „Kinderehen sind Kindesmissbrauch. Junge Mädchen werden ihrer Kindheit, ihrer sexuellen Selbstbestimmung und ihrer Würde beraubt. Kein Kind geht freiwillig eine Ehe ein – in der Regel werden sie dazu gezwungen, oft mit Gewalt“, sagte Ross-Luttmann während der Aktuellen Stunde. „Indem die Justizministerin über die vermeintlich nachvollziehbaren Gründe der Eltern philosophiert, relativiert sie das Problem – das ist inakzeptabel. Junge Mädchen, die vor Krieg und Gewalt nach Deutschland fliehen, brauchen den Schutz des Jugendamtes, nicht den ihrer häufig um viele Jahre älteren Ehemänner.“
Die Initiative der Bundesregierung für ein grundsätzliches Verbot von Kinderehen, begrüßte Ross-Luttmann ausdrücklich. Der heute im Bundeskabinett vorgestellte Gesetzentwurf sieht vor, dass alle Ehen von einem Gericht aufgehoben werden sollen, bei denen einer der Gatten zum Zeitpunkt der Eheschließung unter 18 Jahren alt war. „Kinder gehören nicht vor den Traualtar. Wir brauchen ein klares Verbot, im Ausland geschlossene Ehen Minderjähriger in Deutschland fortzuführen. Alles andere ist falsch verstandene Toleranz. Die Akzeptanz der Ehen wegen daraus entstandener Kinder bedeutet, sexuelle Ausbeutung zu akzeptieren“, so Ross-Luttmann.