Lorberg: Lehrter Abschiebefall: 14-jähriger Sohn noch immer verschwunden – Taten- und Interessenlosigkeit des Innenministers ist schockierend
Hannover. Die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Editha Lorberg, zeigt sich entsetzt darüber, dass der 14-jährige Sohn der Anfang Februar aus Lehrte nach Bulgarien abgeschobenen Flüchtlingsfamilie noch immer spurlos verschwunden ist. „Es kann nicht sein, dass ein 14-jähriges Kind einfach so verschwindet, über Tage hinweg nicht auffindbar ist und sich offenbar niemand so recht zuständig fühlt“, kritisiert Lorberg. Weil der Sohn zum Zeitpunkt der geplanten Rückführung nicht auffindbar war, wurden nur die Mutter sowie drei Geschwister nach Bulgarien ausgeflogen – der Vater durfte zunächst in Niedersachsen bleiben. Möglich sei, dass sich das Kind bei Verwandten aufhalte. Genaueres wisse man aber nicht, teilte das zuständige Ministerium im Rahmen einer Unterrichtung während der heutigen Sitzung des Innenausschusses mit. Lorberg: „Die Taten- und Interessenlosigkeit seitens des Innenministeriums ist schockierend. Wo ist das Kind? Hält es sich freiwillig dort auf? Das sind Fragen, denen umgehend nachgegangen werden muss. Wir erwarten, dass Innenminister Pistorius jetzt alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpft, um den Jungen zu finden.“
Sollte sich herausstellen, dass das Kind bewusst von der Familie getrennt worden sei, um die drohende Abschiebung zu verhindern, müsse das Konsequenzen haben, fordert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „Die zuständigen Behörden dürfen nicht tatenlos zusehen, wenn Kinder von der Bildfläche verschwinden, um Abschiebungen zu verhindern.“