Oesterhelweg: Schwerer Schlag für Spitzenforschung in Niedersachsen: Ministerium will wissenschaftliche Begleitung der Schöninger Speere nach Frankfurt auslagern
Hannover. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Frank Oesterhelweg, hat den von Wissenschaftsministerin Heinen-Kljajić geplanten neuen Kooperationsvertrag mit der Frankfurter Senckenberg-Gesellschaft für das Forschungsprojekt Schöninger Speere scharf kritisiert. „Mit der Entscheidung, die Forschungsgelder für die Schöninger Speere künftig nach Frankfurt fließen zu lassen, gibt das Land faktisch den Einfluss auf die wissenschaftliche Aufbereitung seiner wichtigsten archäologischen Fundstelle ab“, sagt Oesterhelweg.
Für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen seien die Pläne des Ministeriums ein schwerer Schlag. „Die erklärte Intention bei von der CDU-geführten Landesregierung geförderten Einrichtung des Forschungs- und Erlebniszentrums in Schöningen war es, Spitzenforschung in Niedersachsen direkt an der Ausgrabungsstelle anzusiedeln. Wenn die wissenschaftliche Begleitung jetzt nach Frankfurt ausgelagert wird, läuft das diesem Ursprungsgedanken zuwider.“
Die Entscheidung, die Kooperation mit der Senckenberg-Gesellschaft einzugehen, habe das Wissenschaftsministerium offenbar im Alleingang getroffen. Die zahlreichen Partner und Förderer in der Region, allen voran der Förderverein Schöninger Speere, seien nach eigenen Angaben im Vorfeld über die Pläne nicht informiert worden. Oesterhelweg: „Das ist ein Skandal – dass das Ministerium in dieser Frage einfach über den Kopf der Region hinweg entscheidet, zeugt von schlechtem politischen Stil. Offenbar hat auch der Braunschweiger Landesbeauftragte nicht genug Einfluss, um das Ministerium umzustimmen.“