Fredermann: Rot-Grün ignoriert Probleme bei Niedersachsens Feuerwehren
Hannover. Als eine „verpasste Gelegenheit, die Arbeit der Feuerwehr anzuerkennen“ wertet der feuerwehrpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Rainer Fredermann, die Antwort der Landesregierung auf die CDU-Anfrage „Wie steht es um die Feuerwehr in Niedersachsen?“. „Fehlende Lehrgänge, Investitionsstau und mangelnde Konzepte zur Integration – all diese Probleme bleiben unter Rot-Grün unangetastet.“
Obwohl die Stimmung bei vielen Feuerwehrleuten angespannt sei, fehle es nach wie vor an einem angemessenen Konzept zum Ausbau der Lehrgangskapazitäten an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK), so Fredermann. Nach Auskunft der Landesregierung fehlen vor allem wichtige Fortbildungen für Führungskräfte: Derzeit sind rund 2.400 Feuerwehrleute eine als Gruppen- oder Zugführer eingesetzt, ohne die dafür nötigen Lehrgänge absolviert zu haben. „Im Klartext bedeutet das, dass nicht vollständig qualifiziertes Personal wichtige Entscheidungen im Einsatz treffen muss“, betont Fredermann. „Das kann im Zweifelsfall zur Gefahr für alle eingesetzten Kräfte werden.“ Gleichzeitig seien rund 9.000 der qualifizierten Führungskräfte bereits über 50 Jahre alt, was die Ausbildung jüngerer Kameraden noch drängender mache, so der CDU-Feuerwehrexperte.
Die beiden Anträge zur Verbesserung der Ausbildungssituation bei den Feuerwehren, die in der heutigen Landtagssitzung gemeinsam von allen Fraktionen beschlossen wurden, wertete Fredermann als wichtiges Signal an die Feuerwehrleute. „Auf unseren Druck hin sind die Fraktionen von SPD und Grünen jetzt bereit, 2020 als konkreten Termin für die Realisierung des ersten Bauabschnitts des Ausbildungs- und Trainingszentrums in Celle-Scheuen festzulegen.“ Ebenso sei nun eine Attraktivitätssteigerung für den Dienst der Ausbilder an der NABK vereinbart worden. Vor allem die schlechtere Bezahlung an der NABK, beispielsweise gegenüber Berufsfeuerwehren, sei Grund für den Mangel an Lehrpersonal und damit für die fehlenden Lehrgangsplätze.
Fredermann rief die Landesregierung dazu auf, die Attraktivität des Ehrenamtes in der Feuerwehr durch spezielle Anreize zu steigern: „Es müssen Möglichkeiten gefunden werden, Feuerwehrleute beispielsweise bei der Stellenbesetzung im öffentlichen Dienst besonders zu beachten. Engagierte Kameraden sind auch gute Mitarbeiter und eine Bereicherung für jedes Unternehmen. Wenn die Öffentliche Hand bei diesem Thema vorangeht, werden auch private Arbeitgeber folgen.“