Seefried: Kultusministerin bekommt Lehrermangel in Niedersachsen nicht in den Griff
Hannover. Die heute im Landtag vorgestellten Zahlen zur Unterrichtsversorgung zeigen nach Ansicht des schulpolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, deutlich, dass die Kultusministerin den Lehrermangel in Niedersachsen nicht in den Griff bekommt. Die heutige Dringliche Anfrage hatte ergeben, dass die Unterrichtsversorgung an den allgemein bildenden Schulen voraussichtlich auch im kommenden Schuljahr deutlich unter 100 Prozent bleiben wird. „Im laufenden Schuljahr wurden gerade noch 99,5 Prozent erreicht – der niedrigste Wert seit zehn Jahren“, kritisiert Seefried. „Die Zahlen verschlechtern sich seit dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg zur Mehrarbeit von Gymnasiallehrern zusehends.“ Es sei zu befürchten, dass der Wert im kommenden Schuljahr weiter absinken könnte.
Ohne die viel zu spät veranlasste Notmaßnahme, noch einmal 930 Stellen nachzusteuern, würde der Wert – wie die Kultusministerin im Landtag einräumen musste, lediglich bei 96,9 Prozent liegen. Seefried: „Die Grundschulen würden dieser Prognose des Kultusministeriums zufolge durchschnittlich nicht einmal 99 Prozent erreichen. Dadurch wäre die Verlässlichkeit der Grundschulen, die sicherstellt, dass Grundschüler von 8 bis 13 Uhr in der Schule betreut beziehungsweise unterrichtet werden, akut gefährdet.“ Auch wenn es sich bei den heute vorgestellten Zahlen um Prognosen landesweiter Durchschnittswerte handle, sei bereits absehbar, dass einzelne Schulen mit Unterrichtsausfall rechnen müssten. „Anstelle eine zukunftsfähige Planung zur Sicherung der Unterrichtsversorgung aufzustellen, streicht die Ministerin lieber die Zielwerte, die erreicht werden sollen, aus den Planungen. Solche Maßnahmen zeigen: Die Ministerin fährt nicht, wie sie es selbst immer formuliert, auf Sicht, sondern ist im Blindflug unterwegs“, so der CDU-Schulexperte.
Seefried weiter: „Welche Vorsorge für das Schuljahr 2020/2021 getroffen wurde, in dem wegen der Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren fast 1.300 zusätzliche Lehrkräfte mehr benötigt werden, konnte die Ministerin ebenfalls nicht erklären.“