Dammann-Tamke: Hungertod von Bio-Rindern

Hannover. Angesichts der Berichterstattung über verhungerte Rinder auf einem Bio-Betrieb im Landkreis Stade (Stader Tageblatt vom 21. März) kündigt der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Helmut Dammann-Tamke, eine Anfrage an die Landesregierung an: „Es stellt sich die Frage: Wer kontrolliert die Kontrolleure? Wie kann es sein, dass das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit den Betrieb trotz gemeldeter Verstöße bei der Tierhaltung nicht schon im November engmaschiger kontrolliert hat? Wahrscheinlich hätte so der Hungertod der 23 Tiere verhindert werden können.“

Dammann-Tamke äußert außerdem „erhebliche Zweifel“ an der Qualität der Kontrolle der ABCert AG. „Es ist davon auszugehen, dass die Tiere und ihre Weide bei der Kontrolle im November überhaupt nicht in Augenschein genommen wurden. Wahrscheinlich war der Zustand der Rinder bereits zu diesem Zeitpunkt besorgniserregend.“

Offen sei auch die Frage, warum der betroffene Betrieb noch bis zum Ende der vergangenen Woche auf der Internetseite des Bioland-Verbandes als Biohof gelistet wurde, obwohl ihm bereits zum Jahreswechsel das Bio-Siegel entzogen worden sein soll. „Minister Meyer muss seine engen Kontakte zum Bioland-Verband nutzen und alle offenen Fragen aufklären. Derzeit besteht der Verdacht einer ungerechtfertigten Vorzugsbehandlung bei der Kontrolle von Bio-Höfen gegenüber konventionell arbeitenden Betrieben“, sagt Dammann-Tamke.

„Wir erwarten vom Minister eine zügige und lückenlose Darstellung der behördlichen Maßnahmen in diesem konkreten Fall.“

veröffentlicht am 22.03.2016