Hillmer: Intransparentes Verfahren, viele Ungereimtheiten: Wissenschaftsministerin will Hochleistungsrechen-Zentrum von Hannover in aller Heimlichkeit nach Göttingen verlegen

Hannover. Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Jörg Hillmer hat die heute in der „HAZ“ bekannt gewordene Entscheidung des Wissenschaftsministeriums kritisiert, das Hochleistungsrechen-Zentrum von der Universität Hannover an die Universität Göttingen zu verlegen: „Angeblich günstigere Stromkosten in Göttingen klingen als Begründung für den Umzug ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Das Verfahren ist reichlich intransparent und soll offensichtlich in der Sommerpause an Parlament und Öffentlichkeit vorbei entschieden werden.“

Für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Hannover sei die Entscheidung der Wissenschaftsministerin, das Nachfolgemodell des Superrechners „HLRN“ in Göttingen an den Start gehen zu lassen, ein Schlag ins Kontor, so Hillmer: „Über die Jahre sind in Hannover viele Millionen Euro in die Infrastruktur rund um den Supercomputer investiert worden. Forscher-Netzwerke sind aufgebaut worden, Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wurden geknüpft – das alles wird sich sicher nicht durch günstigeren Strom kompensieren lassen.“ Dass die betroffene Leibniz-Universität Hannover offenbar bewusst nur oberflächlich in den Vorgang eingeweiht wurde, sei eine weitere Ungereimtheit in der Entscheidung der Wissenschaftsministerin. „Rot-grüne Transparenz endet wieder einmal dort, wo die Öffentlichkeit berechtigte Fragen stellen könnte“, kritisiert Hillmer, der ankündigte, für die CDU eine Unterrichtung über den Fall in der nächsten Sitzung des Wissenschaftsausschusses zu beantragen.

veröffentlicht am 11.08.2015