Dammann-Tamke: Meyers Planwirtschaft vertreibt heimische Obstbauern aus dem Schulobstprogramm

Hannover. Der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Helmut Dammann-Tamke, hat Landwirtschaftsminister Meyer vorgeworfen, heimische Obstbauern durch eine verordnete Planwirtschaft aus dem niedersächsischen EU-Schulobstprogramm zu vertreiben. Hintergrund ist die vom Landwirtschaftsministerium zu Ferienbeginn angekündigte Preiskürzung um 40 Prozent pro Kilogramm für Obstbauern, die dauerhaft lediglich zwei Produkte – etwa Äpfel und Birnen – an Schulen anbieten können.

Dammann-Tamke, der als CDU-Abgeordneter für den Wahlkreis Buxtehude auch Teile der größten Obstanbauregion Nordeuropas vertritt: „Meyer verordnet Vielfalt und geht offenbar davon aus, dass Schüler neben Äpfeln und Birnen nur allzu gern auch Rote Beete oder Fenchel essen. Die Obstbaubetriebe mit nur einem Produkt im Angebot bekamen daher in der Vergangenheit bereits fünf Prozent weniger Geld für das Kilogramm Obst. Einige Anbieter sind schon aus dem Schulobstprogramm ausgestiegen. Mit seiner neuen, dramatischen Preissenkung vergrault Meyer auch die verbliebenen Erzeuger regionaler Obstsorten aus dem Schulobstprogramm. Vom niedersächsischen Landwirtschaftsminister hätte man erwarten dürfen, dass er regionale Produkte besonders unterstützt. Stattdessen wird seine Planwirtschaft zu einem Anstieg von Importware bei gleichzeitiger Verdrängung heimischer Obstsorten aus dem Alten Land führen.“

Der CDU-Agrarexperte erinnert daran, dass Meyer noch im Januar 2013 angekündigt hatte, Grundschüler „kostenlos mit Obst aus der Region versorgen“ zu wollen. „Wenn beispielsweise Äpfel umsonst verteilt werden, verlieren Verbraucher schnell das Bewusstsein für den Wert landwirtschaftlicher Produkte. Obst darf nicht zugunsten der grünen Ideologie verramscht werden – genau das hat Meyer mit seiner Preiskürzung allerdings vor“, so Dammann-Tamke, der eine entsprechende Anfrage zum Schulobstprogramm in den Landtag eingebracht hat.

veröffentlicht am 06.08.2015