Oesterhelweg und Prof. Dr. Kietzmann: Antibiotikaresistenzen eindämmen – CDU diskutiert mit Experten über Lösungsansätze

Hannover. Resistenzen gegen Antibiotika stellen Ärzte und Forscher sowohl im human- als auch im veterinärmedizinischen Bereich zunehmend vor große Probleme. Um sich einen Überblick über die drängendsten Probleme und den aktuellen Stand der Forschung zu verschaffen, hat sich die CDU-Landtagsfraktion heute von Experten ihre Sicht auf die Thematik schildern lassen. Mit dabei waren unter anderem Vertreter des Bundesinstituts für Risikobewertung, der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der IDT Biologika GmbH, der Medizinischen Hochschule Hannover sowie des Universitätsklinikums Leipzig. „Fest steht, dass wir einen umfassenden Ansatz zur Eindämmung von Resistenzen brauchen – Landwirtschaft, Human- und Veterinärmedizin müssen dafür eng zusammenarbeiten“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Frank Oesterhelweg nach der Gesprächsrunde.

Auch die Referenten sprachen sich einhellig für den so genannten One-Health-Ansatz aus. „Was wir brauchen sind abgestimmte Maßnahmen in den Bereichen Veterinär- und Humanmedizin, die in die gleiche Richtung zielen“, erklärte Prof. Dr. Manfred Kietzmann vom Institut für Pharmakologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo). „Dabei muss der Gesellschaft bewusst sein, dass eine Verringerung des Antibiotikaeinsatzes nicht zum Nulltarif zu haben ist.“

Darüber hinaus müsse die Sinnhaftigkeit des Antibiotikaeinsatzes bei jeder Behandlung genau überprüft werden, betonte CDU-Fraktionsvize Oesterhelweg. „Der Einsatz von Antibiotika muss deutlich reduziert werden, um die Ausbreitung von Resistenzen einzudämmen. Wenn Menschen und Tiere krank sind, müssen sie behandelt werden, keine Frage. Bevor aber zu Antibiotika gegriffen wird, sollten alternative Behandlungsmethoden in Erwägung gezogen werden. Der Einsatz von Antibiotika sollte immer die letzte Option sein.“ Insgesamt bestehe bei der Thematik aber noch großer Forschungsbedarf – auch die Zugänglichkeit von vorhandenen Daten müsse weiter verbessert werden. Oesterhelweg: „Wir haben heute viele wertvolle Anregungen bekommen, für deren Umsetzung wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten einsetzen werden.“

veröffentlicht am 09.06.2015