Bley: Effektivere Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit – Land soll Einführung von „Jugendberufsagenturen“ prüfen
Hannover. Um die Jugendarbeitslosigkeit besser bekämpfen zu können, soll die rot-grüne Landesregierung die Einführung so genannter Jugendberufsagenturen in Niedersachsen prüfen. Das fordert ein Antrag der CDU-Landtagsfraktion, wie der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU, Karl-Heinz Bley erklärt: „Jugendberufsagenturen können ein wirksames Instrument sein, um die Übergangszeit von Jugendlichen zwischen Schulabschluss und Ausbildung zu verkürzen. Die vielen konstruktiven Ansätze von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Kammern zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit lassen sich auf diese Weise bündeln, ohne eine neue Verwaltungsinstanz zu schaffen.“
Nach Ansicht Bleys sollen Jugendberufsagenturen die Schnittstellen zwischen Arbeitsagentur, Jobcenter und Jugendhilfe besetzen. „Hier kann den Jugendlichen auf ihrem Weg in die Arbeitswelt ein koordiniertes Beratungs- und Förderangebot gemacht werden“, sagt Bley mit Blick auf die oftmals lange Zeit, die Jugendliche in den so genannten Übergangssystemen zwischen Schule und Beruf verbringen. Dabei sei es wichtig, bestehende Hemmnisse insbesondere in Bezug auf den Datenschutz abzubauen.
Dass Jugendberufsagenturen einen echten Mehrwert für Jugendliche haben können, zeige das erfolgreiche „Hamburger Modell“ in der Hansestadt. In Niedersachsen stünden wesentliche Akteure der beruflichen Bildung der Einführung von Jugendberufsagenturen positiv gegenüber: So unterstrichen während einer kürzlich auf Initiative der CDU-Fraktion veranstalteten Diskussionsrunde die Regionaldirektion Niedersachsen der Agentur für Arbeit, die Unternehmerverbände Niedersachsen und verschiedene niedersächsische Unternehmer die Notwendigkeit, Jugendlichen in Zeiten des demographischen Wandels maßgeschneiderte Lösungen für ihre Berufswahl anzubieten. „Jugendberufsagenturen können diese Rolle einnehmen. Sie können Förderlücken bei Jugendlichen schließen, Mehrfachberatungen vermeiden und unterm Strich die Zahl der Bildungsabbrüche senken“, ist sich Bley sicher.