Angermann: Landesregierung muss Runden Tisch „Wolf“ einrichten – Bestandsregulierungen grundsätzlich überdenken

Hannover. Angesichts der aktuellen Diskussion um die Rückkehr von Wölfen nach Niedersachsen hat der CDU-Landtagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann die Landesregierung erneut aufgefordert, einen Runden Tisch mit Wolfsberatern, Tierhalterverbänden, der Landesjägerschaft und kommunalen Vertretern einzurichten: „Wir brauchen in Niedersachsen ein nachhaltiges und vorrausschauendes Konzept, durch das wir flexibler mit den Auswirkungen umgehen können, die sich aus der Rückkehr der Wölfe für Menschen und Tierhalter ergeben. Dazu gehört auch die Überarbeitung der Wolfsrichtlinie auf Landesebene und die Anpassung der FFH-Richtlinie auf EU-Ebene.“

Angermann sprach sich zudem dafür aus, Vergrämungsmaßnahmen und eine Regulierung des Wolfsbestands grundsätzlich zu überdenken: „Die dauerhafte Rückkehr des Wolfs ist zweifellos ein Erfolg für den Artenschutz in Niedersachsen. Wenn sich die Population einer geschützten Art aber erholt hat und sich derart schnell entwickelt, wie es gegenwärtig beim Wolf der Fall ist, muss es möglich sein, sie zu regulieren.“ Angermann machte auch klar, dass dies ohne eine Änderung des EU-Rechts (FFH-Richtlinie) nicht möglich sei.

„Das Nebeneinander von Wolf und Mensch in einer so dicht besiedelten Region wie Niedersachsen kann nicht völlig konfliktfrei ablaufen. Dafür spricht allein die steigende Zahl der mutmaßlichen Wolfsrisse der vergangenen Monate. Klar ist aber: Der Schutz von Mensch und Nutzieren muss oberste Priorität haben“, sagt Angermann. „Andernfalls nimmt die Akzeptanz für den Wolf in der Bevölkerung ab und verkehrt sich in ein neues Feindbild ‚Wolf‘.“

veröffentlicht am 18.02.2015