Dammann-Tamke: Tierärztliche Hochschule spricht sich gegen verfrühtes Kupier-Verbot von Schweine-Schwänzen aus – Meyer muss dem Ministerium vorliegende Studien veröffentlichen

Hannover. Der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Helmut Dammann-Tamke, fordert Landwirtschaftsminister Meyer auf, dem Ministerium vorliegende wissenschaftliche Studien zum Schwänzekupieren bei Schweinen unverzüglich zu veröffentlichen. „Wenn wir im Landtag zielorientiert über diese Frage diskutieren wollen, müssen alle Beteiligten den gleichen Kenntnisstand haben“, so Dammann-Tamke. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage hatte das Ministerium vergangene Woche mitgeteilt, dass zwar Forschungsergebnisse vorlägen, die Bewertung jedoch noch nicht abgeschlossen sei.

Wie NDR 1 Niedersachsen heute berichtet, spricht sich die Tierärztliche Hochschule allerdings klar gegen ein verfrühtes Verbot sowie gegen die geplante „Ringelschwanzprämie“ aus. Ihrer Aussage zufolge sei dies der falsche Weg, der zu mehr Tierleid führen würde. Stattdessen müssten die Tierhalter durch intensive Beratung schrittweise zum Verzicht auf das Schwänzekupieren bewegt werden. „Das entspricht exakt unserer Forderung“, betont Dammann-Tamke. „Man kann eine über Jahre ausgeübte Praxis nicht einfach verbieten, ohne alternative und vor allem sichere Lösungsansätze zu präsentieren.“

Nach den Plänen des Landwirtschaftsministers soll das Kupieren von Schweineschwänzen in Niedersachsen ab 2017 verboten werden. Bislang gibt es jedoch keine praxistauglichen Alternativlösungen, um das problematische Schwanzbeißen unter den Tieren in den Griff zu bekommen. Bereits im November hatte die CDU-Fraktion die rot-grüne Landesregierung mit ihrem Entschließungsantrag „Nicht mit Vollgas gegen die Wand – echter Tierschutz statt Populismus“ aufgefordert, auf ein generelles Verbot zu verzichten.

veröffentlicht am 22.12.2014