Dammann-Tamke: Nach dem Betrugsskandal bei „Neuland“ schuldet Minister Meyer den Verbrauchern Antworten

Hannover. Für den agrarpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Helmut Dammann-Tamke, ist Landwirtschaftsminister Meyer durch die ausgeweiteten staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen das Tierschutz-Siegel „Neuland“ in Erklärungsnot geraten: „Mit ,Neuland‘ steht Meyers Blaupause für die so genannte sanfte Agrarwende im Mittelpunkt eines handfesten Betrugsskandals. In bisher nicht bekanntem Ausmaß ist dem Verbraucher offenbar Fleisch verkauft worden, das das Etikett ,besonders artgerechte‘ Haltung nicht ansatzweise verdient. Doch anstatt die üblichen Verdächtigungen gegenüber der Agrarbranche auszusprechen, schweigt der Minister.“

Der CDU-Agrarexperte erinnerte an Meyers öffentlichen Auftritt Anfang April auf einem „Neuland“-Schweinemastbetrieb in Gusborn, im Rahmen einer persönlichen PR-Tour des Ministers. Wenige Tage darauf wurden die Betrugsvorwürfe gegen einen Neuland-Produzenten im Zusammenhang mit dem Verkauf von Hähnchenfleisch öffentlich. „Noch zu Beginn der Ermittlungen Meyer sprach von einem Einzelfall – offenbar, um eine Diskussion über systematische betrügerische Machenschaften in seinem Vorzeige-Verein abzuwürgen“, vermutet Dammann-Tamke. „Durch die bundesweite Ausweitung der staatsanwaltlichen Ermittlungen ist Meyers vorschnelle Einschätzung allem Anschein nach widerlegt.“ Naiv erschienen vor diesem Hintergrund auch Meyers stete Lobhudeleien auf „Neuland“, etwa anlässlich seines Besuchs in Gusborn, bei dem er klarstellte: „Eine solche Haltung soll das Leitbild in der Nutztierhaltung werden“ und „(…) Neuland-Betriebe zeigen seit 25 Jahren wie es geht.“

„Meyer schuldet den Verbrauchern eine Antwort und den Landwirten eine Entschuldigung“, so Dammann-Tamke: „Meyer muss der Öffentlichkeit erklären, was aus dem ,Neuland‘-Skandal für seine Agrarwende folgt. Und er muss endlich einsehen, dass sich die Lebensmittelbranche nicht in gut und böse unterteilen lässt. Er muss aufhören, Landwirten, die nicht in sein grünes Weltbild passen, mit Misstrauen zu begegnen.“

veröffentlicht am 31.07.2014