Jahns und Böhlke: Stärkere Reglementierung im Prostitutionsgewerbe würde Frauen bereits helfen
Hannover. Der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Norbert Böhlke, sieht die heutige Anhörung im Sozialausschuss als weiteren Beleg dafür, dass die Wohnmobil-Prostitution stärker reglementiert werden muss. Beratungsstellen für Prostituierte, Vertreter der Polizei und von Kommunen hatten über die Situation in den so genannten Lovemobilen berichtet. Böhlke sagte dazu: „Vor allem im Bereich der Hygiene und Sicherheit der Prostituierten gibt es vielfach gravierende Mängel. Wenn es eine Erlaubnispflicht für Prostitutionsstätten gäbe, ließen sich unter anderem bauliche und Hygienestandards festlegen. Den Frauen wäre damit schon weitergeholfen, das Geschäftsmodell Wohnmobil-Prostitution insgesamt wäre erschwert.“
Die innenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Angelika Jahns, erklärte: „Die Lovemobile am Straßenrand gehören größtenteils Bordell-Betreibern im Umkreis, die die Wohnwagen als Außenstellen ihrer Clubs benutzen. Wenn wir die Wohnmobil-Prostitution eindämmen wollen, müssen wir das Gewerbe insgesamt regulieren.“ Zu den Angaben von Polizei und Beratungsstellen für Prostituierte, wonach nur ein geringer Teil der Frauen in „Lovemobilen“ Opfer von Menschenhandel seien, sagte Jahns: „Allein die Tatsache, dass hier überhaupt junge Frauen – meist nicht älter als 21 Jahre – gegen ihren Willen zur Prostitution gezwungen werden, muss uns aufrütteln.“ Böhlke und Jahns appellierten an die Koalitionäre im Bund, diese durch das Prostitutionsgesetz ermöglichte Fehlentwicklung zügig zu korrigieren.