Winkelmann: Agrarminister Meyer und die Jagd – das passt nicht zusammen / Kritik am Ende der Staatsjagden in Springe
Hannover. Der jagdpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Lutz Winkelmann, hat Landwirtschaftsminister Meyer wegen des angekündigten Endes der Staatsjagden im Saupark Springe kritisiert. „Es spricht Bände, dass in Meyers Wahrnehmung Jäger von heute gleich neben kaiserlichen Jagdgesellschaften des 19. Jahrhunderts rangieren. Die Behauptung, so genannte Ehrengäste der Jagden hätten in der Vergangenheit ,oft keinen oder wenig jagdlichen Hintergrund‘ gehabt, ist irreführend und diskreditiert sämtliche Gäste, die an diesen Jagden auf Einladung der Landesregierung teilgenommen haben. Nirgendwo in Deutschland darf ohne Jagdschein gejagt werden. Außerdem wurden im Rahmen solcher Jagden verdiente Bürger Niedersachsens gewürdigt – und das parteiübergreifend“ Es sei verwunderlich, dass sich in der Vergangenheit regelmäßig unter anderem auch Grünen-Politiker an derartigen, angeblich weniger waidgerechten Jagden beteiligt hätten.
Kritik übte Winkelmann auch an der Darstellung Meyers, wonach Gäste der Jagden auf Steuerzahlerkosten verpflegt und obendrein mit besonderen Trophäen belohnt worden seien. „Fakt ist, es gibt seit Jahren keinerlei Privilegien mehr für Teilnehmer dieser Jagden. Außerdem ist hier für Jagdgäste ein deutlich höherer Beitrag (50 Euro) für organisatorischen Aufwand und Verpflegung fällig als sonst in Niedersächsischen Landesforsten“, so der CDU-Abgeordnete, der darauf verwies, dass der Saupark auch zukünftig jagdlich bewirtschaftet werden müsse: „Ich frage mich, wer die Wildbestände künftig regulieren soll? Etwa verbeamtete Jäger, auf Steuerzahlerkosten? Hier führt Meyer seine eigene Argumentation ad absurdum.“
Meyers Einlassungen zum Ende der Staatsjagden offenbare dessen gespaltenes Verhältnis zur Jagd – und zu niedersächsischen Traditionen, die auch jeweils von SPD-Ministerpräsidenten bedenkenlos gepflegt wurden. „Die Ankündigung des Agrarministers, er stehe zur naturnahen Jagd und mehr Waidgerechtigkeit, muss für Niedersachsens Jäger unter diesen Umständen wie eine Drohung wirken. Agrarminister Meyer und die Jagd – das passt nicht zusammen.“