Mohrmann: Wir brauchen endlich eine Regulierung des Wolfsbestandes
Hannover. „Der Wolfsangriff in Gräpel im Landkreis Stade mit 55 getöteten Schafen hat wieder einmal gezeigt, dass Zäune keinen ausreichenden Schutz gegen Wölfe bieten. Zudem stellt sich Umweltminister Meyer danach hin und sagt, er habe rechtliche Bedenken gegen eine Entnahme des betreffenden Tieres. Und nun hat genau dieser Wolf offenbar Anfang der Woche erneut in unmittelbarer Nähe zugeschlagen und drei weitere Schafe getötet. Das ist ein typisches Beispiel für die verfehlte Wolfspolitik der Landesregierung“, sagt der landwirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Marco Mohrmann.
„Allein der Genetiknachweis hat in diesem Fall 17 Tage gedauert. Zeit, die besser dafür hätte genutzt werden sollen, eine Entnahmeverfügung herauszugeben, um solche Wiederholungstäter zu stoppen. Laut FFH-Richtlinie besteht bereits jetzt die Möglichkeit, Wölfe zur Abwendung erheblicher land-, forst-, fischerei-, wasser- oder sonstiger erheblicher wirtschaftlicher Schäden zu entnehmen. Doch der grüne Umweltminister Meyer handelt trotzdem nicht, sondern sucht stattdessen fieberhaft nach weiteren Ausreden, um sein Nicht-Handeln zu rechtfertigen. Seine gesamte Argumentation ist in sich widersprüchlich und nur auf ein einziges Ziel ausgerichtet: keinen Wolf zu entnehmen“, so Mohrmann weiter.
„Mehr als 500 Wölfe leben derzeit bei uns in Niedersachsen, doch nicht über das Land verteilt. In einigen Regionen steigt deshalb die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere. Wir brauchen endlich die Feststellung des günstigen Erhaltungszustands, um ein regionales Bestandsmanagement zu installieren. Das muss Bundesumweltministerin Steffi Lemke für Deutschland gegenüber der EU endlich erklären, doch bislang kommt nichts aus Berlin. Offenbar besteht weder beim Bund noch beim Land der politische Wille die Wolfspolitik zu ändern. Damit lassen sie die Menschen im ländlichen Raum weiter im Stich“, so Mohrmann abschließend.